Die Kombination aus einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen und einem möglicherweise tagelangen Zählprozess birgt Risiken. Vor allem Donald Trump befürchtet, dass er das Ausbleiben endgültiger Ergebnisse in bestimmten Bundesstaaten nutzen wird, um Verwirrung über die Fairness der Wahlen und der Auszählung zu säen.
Diese Angst ist nicht unbegründet, er hat es bereits vor 4 Jahren getan. Am 5. November, zwei Tage nach dem Wahltag, twitterte er um 9 Uhr: „STOP THE COUNT!“ („Hör auf zu zählen!“). Am Wahltag lag Trump noch in Führung, doch viele noch nicht ausgezählte Briefstimmen gingen an Joe Biden.
Trump bezeichnete diese plötzliche Kehrtwende als betrügerisch und säte mit seinem Tweet Unruhe und Verwirrung unter seinen Anhängern, auch wenn seine Botschaft widersprüchlich war, da er in einigen Bundesstaaten knapp dahinter lag, was bedeutete, dass er tatsächlich weiterzählen musste, wenn er eine weitere Chance nutzen wollte in einer zweiten Amtszeit.
Widersprüchlich oder nicht, seine Unterstützer gingen in mehreren Bundesstaaten zu den Zählstationen und forderten die Einstellung der Zählung. Sie trugen Schilder mit Slogans wie „Tatort“ und „Kein Wahlbetrug“. Ob der Protest überall so spontan war, ist fraglich. Es ist bekannt, dass einige Demonstrantengruppen damals von Trump-Wahlkampfvertretern aufgehetzt wurden.
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