Nach 32 Jahren und über 600 Beobachtungen verabschiedet sich das bisherige Gremium des Publikumsrats SRG.D mit einer Besprechung der reichhaltigen SRF-Themenwoche über Künstliche Intelligenz.
Wie jedem Abschied wohnt auch diesem ein Anfang inne. Der Publikumsrat SRG.D wird im kommenden Jahr unter gleichem Namen, aber mit einem neuen Konzept, mit einem neuen Team und in völlig neuer Form an den Start gehen. Die Mitglieder des alten Gremiums setzten sich an ihrer letzten Sitzung im Dezember mit dem zukunftsträchtigen Thema «Künstliche Intelligenz» auseinander, dem SRF auf allen Kanälen und in einer Vielzahl von Sendungen Beachtung verschaffte. Der Publikumsrat hätte gerne noch mehr über den konkreten Einsatz der neuen Technologien im Alltag und besonders bei SRF erfahren.
SRF-Themenwoche «KI und wir»: Grossartige Vielfalt
In zahlreichen Sendungen und Sendegefässen befasste sich SRF in der Woche vom 17. bis 24. November mit dem Thema «Künstliche Intelligenz». Den Höhepunkt der Themenwoche bildete ein «Einstein-Spezial» am Mittwoch, 21. November 2024: In der Live-Sendung aus der ETH sollte KI erfahrbar gemacht werden. Daneben beleuchteten serielle Formate in den News-Sendungen und Beiträge in «Puls», «Rundschau», «Kassensturz» und «Kulturplatz» etc. das Thema aus ihrer Perspektive. Dokumentarfilme, Diskussionsrunden im Radio und eine eigene Landingpage im Netz rundeten das Angebot ab und versprachen ein Highlight auf allen Kanälen.
Das Interesse der Publikumsratsmitglieder am Thema war von Anfang an gross, ebenso die Erwartungen an die Programmschaffenden von SRF. Im Austausch mit den Ratsmitgliedern betonten diese, dass es ihr Anliegen gewesen war, KI für das breite Publikum nicht nur zugänglich, sondern vor allem erfahrbar zu machen. Weniger die Diskussionen über Chancen und Risiken sollten im Vordergrund der meisten Sendungen stehen als vielmehr praktische Beispiele aus dem Alltag, anhand derer die neuen Technologien nachvollziehbar werden sollten.
Bester Service für die Öffentlichkeit
Die Reaktionen der Ratsmitglieder zeigten, dass die Diskussion über positive und negative Aspekte der KI-Entwicklung durch den praxisorientierten Zugang der Sendungsmachenden nicht gebremst, sondern sogar gefördert wurde. Das Publikum erhielt zahlreiche, vielfältige und anregende Einblicke in die verschiedenen Möglichkeiten, wie KI in der Forschung, der Medizin, der Technik, aber auch in Gebieten wie der Kunst und der Philosophie eingesetzt werden kann. Viele Rät:innen empfanden die Breite der Berichterstattung als mutig, gab es doch kaum ein Sendegefäss bei Radio und Fernsehen, das sich nicht an der Themenwoche beteiligte. Auch wer nichts vom Schwerpunkt gewusst hatte, sei unweigerlich damit in Berührung gekommen und habe Neues erfahren sowie spannende Einblicke erhalten können: Das sei bester Service public.
Dennoch vermissten einige Ratsmitglieder angesichts der Tragweite, die das Thema in unserem Alltag und für die Zukunft hat, die Themen Nachhaltigkeit und Energieverbrauch sowie Debatten über die Auswirkungen des steigenden Gebrauchs von KI in der Gesellschaft, der Politik, auf dem Arbeitsmarkt und ganz besonders in den Medien und bei SRF.
Umgang mit KI: Transparenz ist entscheidend für Vertrauensbildung
SRF wird vom Publikumsrat gelobt, dass es sich als Medienunternehmen transparent mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzt, sich an strenge Leitlinien hält und KI-Anwendungen entsprechend kennzeichnet. Allerdings hätte man diesbezüglich gerne mehr erfahren. Wie kontrollieren die Redaktionen von SRF (und anderen Medien!) am konkreten, aktuellen Beispiel, ob ein Bild oder eine Nachricht gefälscht sind, und wie oft kommen solche Manipulationsversuche heute bereits vor? Der Spürsinn der Ratsmitglieder – und hoffentlich vieler Menschen vor dem Fernseh- oder Radiogerät und online – wurde durch die hervorragend gestaltete Themenwoche jedenfalls geweckt. Ebenso wie der Wunsch nach regelmässigen Updates zu diesem wichtigen Thema. Diese werden weiterhin auf der Website srf.ch/ki zu finden sein.