Amputierter Junge findet nach Gaza-Angriff in Chicago Hoffnung

Amputierter Junge findet nach Gaza-Angriff in Chicago Hoffnung
Amputierter Junge findet nach Gaza-Angriff in Chicago Hoffnung
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Am 7. August 2024 verließ die Familie Abu Shaban mit Unterstützung der Organisation Heal Palestine Ägypten und landete in Chicago. Dieser Flug markierte einen Wendepunkt im Leben von Khalil, einem 13-jährigen palästinensischen Jungen, der bei einem israelischen Bombenangriff auf Gaza verletzt wurde und beide Beine verlor.

Khalils Ankunft am Flughafen von Chicago war von einem herzlichen Empfang durch die palästinensische Gemeinschaft geprägt. Reem Abu Shaban, Khalils Mutter, erzählt in einem exklusiven Interview mit Anadolu von den tragischen Umständen, die ihr Leben auf den Kopf gestellt haben. „Khalil wurde vor dem Friseursalon verletzt, wo er seine Brille vergessen hatte“, erklärt sie gerührt.

Sie erinnert sich an den Moment, als ihre Familie, als sie die Detonation hörte, sich beeilte, um das Grauen zu entdecken: Khalil lag zwischen den anderen Opfern. „Es gab keine Hilfe oder Krankenwagen“, beklagt sie und weist auf das verzweifelte Fehlen sofortiger Hilfe in Gaza an diesem Tag hin.

Die Familie musste ihren Einfallsreichtum nutzen, um Khalil auf einem Dreirad ins Krankenhaus zu bringen, eine Reise, die durch die Zerstörung um sie herum erschwert wurde. „Die Fahrt dauerte trotz der Nähe zum Krankenhaus dreißig Minuten“, erinnert sich Reem. Als sie jedoch ankamen, musste Khalil mehrere Stunden auf die Operation warten und lag auf einer Trage am Boden.

Dank der vor Ort anwesenden Journalisten wurde Heal Palestine auf Khalils Geschichte aufmerksam. Vierzehn Tage später wurde die Familie nach Ägypten evakuiert. „Khalil blieb drei Monate in Ägypten und wartete auf den Abschluss der Verfahren in Chicago“, gesteht Reem.

Vor dem Krieg war das Leben für Reem und ihre Familie in Gaza glücklich und gut etabliert. „Wir waren zu Hause, in Frieden“, erinnert sie sich mit tiefer Nostalgie. Auch Lola, Khalils ältere Schwester, erinnert sich an dieses friedliche Leben, das durch den aktuellen Konflikt gestört wurde.

Als Studentin an der Al-Azhar-Universität offenbart Lola mit Trauer die Ungewissheit, die über ihrer Zukunft schwebt. „Solange der Krieg in Gaza andauert, ist nichts klar“, bedauert sie. Sie hofft auf ein schnelles Ende des Krieges, damit die Kinder in Gaza wieder in ein normales Leben zurückkehren können.

Khalil zeigt trotz seines jungen Alters den Wunsch, zu einem normalen Leben zurückzukehren. Er befindet sich derzeit in Chicago in Behandlung und wartet ungeduldig auf die Ankunft seiner Prothesen. „Ich bin glücklich und enthusiastisch“, sagt er, ein Lächeln erhellt sein Gesicht und zeigt eine ebenso starke Belastbarkeit wie seine Entschlossenheit, sein Leben neu aufzubauen.

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