Swingen liegt voll im Trend im Théâtre du Crève-Cœur in Cologny

Swingen liegt voll im Trend im Théâtre du Crève-Cœur in Cologny
Swingen liegt voll im Trend im Théâtre du Crève-Cœur in Cologny
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Mit Freunden a priori dieser Komödien, die früher freitags im gezeigt wurden Heute Abend im Theater. Wenig Anmaßung, zu viel Gerede und ein gewisses Können. Joëlle (Camille Figuereo) und Steph (Frédéric Landenberg) luden Bernard (Gaspard Boesch) und Rose (Barbara Tobola) ein. Die ersten sind Leder und Pop, die zweiten Charentaise und Nachtmütze. Joëlle, die wir Jo nennen, hat ihren YouTube-Kanal, auf dem sie ihre Herde mit thailändischen Rezepten verwöhnt. Steph regiert ihre Bar als gutmütige Chefin, die die Gläubigen dazu bringt, die Hits ihrer Jukebox mitzusingen. Bernard ist ein engagierter Geriater, der seine Patienten verwöhnt. Rose ist eine versierte Mutter, wir würden ihr den lieben Gott ohne Beichte schenken. Schnell, ein Gastgeber!

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Das war’s mit den Silhouetten. Das ganze Spiel besteht darin, das Strippen, also das Ausziehen der Protagonisten, zu organisieren. Hier scheitert es, da das Vorspiel so langwierig ist. In der Eröffnung spielt Camille Figuereo vor ihrem Smartphone die Mélusine-Feen der Pfanne. Frühlingsrollen sind ihr Ding. Oh Wut, oh böse Götter! Die hauchdünne Teigplatte zerbricht vor der Kamera. Doch Steph entpuppt sich als altes Rockkind. Es ist überfüllt, der Abend wird hektisch. Ein gutes Karaoke wird Bernard und Rose, die gerade ankommen, entspannen. Er vertraut sich ihren Sorgen an, sie trägt ihr lindgrünes Kleid adrett.

Serienquacksalber

Der Rest ist nichts als Schluckauf. Bernard ist nicht in der Stimmung, Johnny Hallyday zu summen. Jos Soße, in die ihre Indo-Thai-Mischung gespritzt ist, könnte auf der Durchreise tragische Folgen haben … Doch dann bebt die Erde: Bernard und Rose üben das Schwingen. Dann müssen wir Frédéric Landenberg und Camille Figuereo wie versteinert sehen, als hätten sie gerade die freizügigen Eskapaden einer Großmutter entdeckt, die angeblich süchtig nach ihrem Rosenkranz sei.

Wir müssen auch Gaspard Boesch und Barbara Tobola hören, die gewissenhaft wie Psychiater vor ihren Selbstmordpatienten sind, wenn sie den therapeutischen Nutzen feiner Teile erklären. Neuer Sauerstoff für das Paar! In der überfüllten Höhle von Crève-Cœur kneifen wir uns und kichern. Mit Freunden hat sich gerade in eine andere Dimension verschoben, lustig und erbärmlich zugleich.

Der Knackpunkt dieses Spektakels ist sein Spiegeleffekt. Sie kehren zu Ihren Alkoven-Arrangements zurück. Damit das klappt, brauchen wir Dolmetscher, die uns lässig die Tür zu unseren Lagerräumen öffnen. Unter der Leitung von Elena Hazanov haben sie dieses Talent: Sie beschäftigen sich mit den Schattenseiten unseres chaotischen Lebens. Mit Freunden ist es immer besser.


Unter Freunden, Le Crève-Cœur Theater, Köln, bis 13. Oktober

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