Interessenkonflikt bei der Windkraft in Freiburg vor die WEKO gebracht

Interessenkonflikt bei der Windkraft in Freiburg vor die WEKO gebracht
Interessenkonflikt bei der Windkraft in Freiburg vor die WEKO gebracht
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Acht Freiburger Gemeinden, die sich gegen die Windkraftkomponente des kantonalen Masterplans aussprechen, verstärken ihren Kampf. Sie reichten ihre Beschwerde bei der Wettbewerbskommission (WEKO) ein, um die Wahl der Standorte in Frage zu stellen, da „ein Interessenkonflikt vorliegt“.

Der Name des Staatsrats Olivier Curty fiel David Ecoffey am Dienstag in Freiburg oft im Mund. Die Anwälte der betroffenen Gemeinden prangerten die drei Ämter des Energieministers an, in einer Angelegenheit, die im Laufe der Jahre im Kanton äußerst heikel geworden ist. Die Anzeige wurde vor zehn Tagen eingereicht.

Laut David Ecoffey gibt es in der kantonalen Windenergie einen „permanenten und institutionalisierten Konflikt“. Die erste Funktion von Olivier Curty ist die des Staatsratsdirektors für Wirtschaft, die zweite, die sich aus dieser Funktion ergibt, ist die des Verwalters der Gruppe E, an der der Staat Freiburg zu 80,3 % beteiligt ist.

Dominante Rolle des Staates

Die Gruppe E, deren Aktionäre zu einem kleinen Teil im Kanton Neuenburg ansässig sind, hält auch 90 % des Unternehmens Greenwatt, das insbesondere im Bereich Windenergie tätig ist. Der Elektrokonzern sei keine „normale“ Aktiengesellschaft, betonte David Ecoffey in seiner ausführlichen Darstellung der Situation und Geschichte.

Der dritte Punkt ist der Richtlinie von 2016 über die Vertretung des Staates in Unternehmen im Zusammenhang mit der Führung öffentlicher Unternehmen entnommen. Das Dokument gilt für Körperschaften des öffentlichen oder privaten Rechts, an deren Kapital es beteiligt ist. Sie spiele eine „extrem wichtige Rolle“.

Die acht Kommunen in vier Kreisen stützen ihre Klage wegen unerlaubter Praktiken auf zwei Artikel des Bundesgesetzes über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen (LGWG). Dies sind La Sonnaz, Vuisternens-devant-Romont, La Verrerie, Grangettes, Billens-Hennens, Sales, Sorens, Siviriez und seit kurzem Belfaux.

Mangelnde Kommunikation

Während er die mangelnde Kommunikation seitens des Staates anprangerte, erinnerte der Treuhänder von Belfaux, Vincent Schickel, daran, dass seine Gemeinde nicht „grundsätzlich“ gegen die Windkraft sei, sondern dass sie die mangelnde Neutralität des kantonalen Masterplans bestreite. Dort wird es am 22. September auch eine Konsultativabstimmung geben, nach anderen an anderer Stelle.

„Die Gemeinde La Sonnaz fühlt sich weniger allein“, bemerkte ihr Treuhänder Denis Grandgirard. Dieser freute sich über die Aufnahme eines Vertreters der acht Gemeinden in den Lenkungsausschuss (Copil), der für die Windenergiekomponente des kantonalen Masterplans verantwortlich ist, nachdem Anfang 2024 ein Ablehnungsgesuch für drei Personen eingereicht worden war.

Der Copil wird sich am 17. Juni zum ersten Mal mit Denis Grandgirard treffen. Unter den 17 Mitgliedern wird es somit zwei Gegner geben statt nur einem. Insgesamt sind im Kanton elf Gemeinden von Windparkprojekten betroffen. Dass die Windmessmasten nur in diesen zu finden sind, bestreiten die Treuhänder noch.

Die Bekanntgabe des Verfahrens vor der WEKO, das die „geschlossene“ Dimension des kantonalen Plans anprangert, wurde am 1. September offiziell bekannt gegeben. Die Pressekonferenz am Dienstag fand vor dem Hintergrund der Volksabstimmung am Sonntag über das Stromgesetz statt, das den Ausbau erneuerbarer Energien zum Ziel hat.

/ATS

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