Bürgenstock-Gipfel: Die Schweiz ist das Zentrum der Welt für den Frieden in der Ukraine

Bürgenstock-Gipfel: Die Schweiz ist das Zentrum der Welt für den Frieden in der Ukraine
Bürgenstock-Gipfel: Die Schweiz ist das Zentrum der Welt für den Frieden in der Ukraine
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„Zum ersten Mal sprachen Länder nicht über Waffen, sondern über Frieden.“ Bundespräsidentin Viola Amherd schloss am Sonntag den Bürgenstock-Gipfel ab. Sie sprachen nicht über Waffen, aber sie waren da. Tausende von Soldaten und Polizisten, bewaffnet mit Gewehren, stationär oder auf Patrouille, beobachteten jede Bewegung aller Menschen, die die mehreren Etappen passiert hatten, um den Gipfel des Berges zu erreichen, dessen Straße von Kontrollpunkten gesäumt war. Straßen blockiert, Journalisten fast eingesperrt: Keine sehr friedliche Atmosphäre, um über Frieden zu sprechen.

Aber alles musste perfekt sein. Dies ist das erste Mal in ihrer Geschichte, dass die Schweiz so viele Staatsoberhäupter auf ihrem Territorium empfing. Am Samstag kamen sie nacheinander im Luxushotel an. Dann teilten sie sich am Sonntagmorgen in Arbeitsgruppen auf, bevor sie zu einer endgültigen Erklärung gelangten (siehe Kasten): Sie dauerte weniger als 24 Stunden. Kamala Harris und Olaf Scholz schieden sogar noch vor Schluss aus.

Den Live-Verlauf der Veranstaltung und zahlreiche Fotos finden Sie in unserem Live-Ticker.

Die Moral dieser Geschichte ist, dass sie gut ist, aber ohne Russland werden wir nicht weit kommen. Die Schweiz wollte Länder aus der ganzen Welt zusammenbringen und das ist ihr gelungen. Die Länder des Südens haben nicht gezögert, den Westen zu kritisieren. Gabriel Boric, Präsident von Chile, wies auf die Doppelmoral westlicher Länder hin, die in ihrem Verhalten gegenüber Russland und Israel uneinheitlich seien.

Am Ende waren sie sich einig: Beim nächsten Mal sollte Russland, wenn möglich, zumindest dabei sein. Sie beobachtete den Gipfel ratlos. „Die aus dem Treffen resultierenden Dokumente werden für Russland keine Bedeutung haben“, sagte sein Botschafter in der Schweiz. Nächster Schritt? Viel Glück. Wolodymyr Selenskyj erinnerte daran, dass beschlossen wurde, den Grundsatz zu bekräftigen, dass die Grenzen der Ukraine respektiert werden müssen und dass „ohne dies kein Frieden möglich ist“. Ihm zufolge sei Russland derzeit „nicht bereit“, die Friedensbedingungen zu akzeptieren.

Drei Ziele und zwei Voraussetzungen

Am Sonntag unterzeichneten 84 Delegationen eine gemeinsame Erklärung, rund zehn nicht. Es nimmt die drei Achsen des Gipfels auf. Erstens muss die Ernährungssicherheit durch den Abbau von Handels- und Transporthemmnissen gewährleistet werden. Dann müssen vertriebene ukrainische Gefangene und Kinder in die Ukraine zurückkehren können. Schließlich muss die nukleare Sicherheit Vorrang haben, insbesondere in Saporischschja. Für die nächsten Verhandlungsphasen enthält der Text zwei Ergänzungen: Russland muss dabei sein und die territoriale Integrität der Ukraine muss respektiert werden.

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