Unter einem grauen Himmel fand die Parade statt 700 Personen während des Stolzmarsches an diesem Samstag, 29. Juni in Laval. Trotz des trüben Wetters eroberten die Regenbogenfarben der LGBT+-Flagge die Innenstadt. Bevor der Marsch um 14 Uhr am Boston Square begann, sprachen mehrere Drag-Darsteller in Nonnenkutten. Sie sind Teil der LGBT+-Bewegung „The Sisters of Perpetual Indulgence“ des Pariser Klosters und kämpfen gegen Homophobie und Ausgrenzung. “Meine liebe gebürtige Mayenne, wenn du mir vergibst, dass ich gegangen bin, vergebe ich dir meine Kindheit„, verkündet eine von ihnen ins Mikrofon. „Schwester Cybèle“ ist jetzt Pariserin, aber sie erinnert sich daran Mangel an Leistungen jünger sein. “Ich bin im Norden von Mayenne aufgewachsen, in einem kleinen Dorf namens Javron-les-Chapelles. Wenn man dort als LGBT aufwächst, fühlt man sich nicht normal. Wir fühlen uns allein. Ich habe in der Kirche viel darum gebetet, heterosexuell zu werden. Zum Glück funktioniert es nicht“, Sie lächelt.
Liebe normalisieren
Heute ist sie davon überzeugt, dass junge Menschen auf dem Land vor allem dank sozialer Netzwerke leichter das Gefühl haben, gehört und verstanden zu werden. Doch für José bleibt die Vertretung der LGBT+-Gemeinschaft in ländlichen Departements marginal. „Ich denke, die Menschen haben immer wieder Angst vor dem, was sie nicht sehen. Wenn wir jedoch jeden Tag sehen, wie Menschen des gleichen Geschlechts Händchen halten oder sich küssen, normalisieren wir uns.“„und fügt hinzu, dass die Organisation eines Stolzmarsches in Laval daher von größter Bedeutung ist Sensibilisierung für die LGBT+-Community. Ein Spaziergang, der auch den 62-jährigen Bruno überraschte. Der Sechzigjährige hatte bis dahin nur an Prides in Großstädten teilgenommen. “Ich fand es bewegend, diesen Gay Pride in Laval zu sehen. Zumal es viel mutiger ist, hier zu Fuß zu gehen, als in einer Großstadt, wo man eher inkognito unterwegs ist„, gesteht er, bevor er sich der Prozession anschließt. Im Jahr 2022 versammelte die erste Ausgabe des Stolzmarsches fast 2.000 Menschen.