Frankreich – Belgien: „Ich liebe dich auch nicht“

Frankreich – Belgien: „Ich liebe dich auch nicht“
Frankreich – Belgien: „Ich liebe dich auch nicht“
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Die letzten Tage im Basislager der Red Devils in Ludwigsburg waren etwas surreal. Die Qualifikation für das Achtelfinale der EM geriet aufgrund der Buhrufe der belgischen Fans, der hitzigen Reaktion der Devils und der Weigerung ihres Kapitäns, sie am Ende des Spiels zu begrüßen, zunächst in den Hintergrund Ukraine.

Ab Samstag richtete sich der Cursor schließlich auf Frankreich. Die Devils wechselten sich an unserem Mikrofon ab: De Bruyne, Tielemans, Castagne, Casteels, Bakayoko … Sie alle hatten nur respektvolle Worte gegenüber der französischen Mannschaft. Innerhalb der belgischen Mannschaft ist das Klima vor dem Spiel ganz anders als bei der Weltmeisterschaft in Russland oder in Turin beim Halbfinale der Nations League.

Wir werden nicht auf die Kontroversen dieser beiden Duelle zurückkommen, die französischen Medien haben sich bereits darum gekümmert, insbesondere mit einer Rubrik mit dem Titel „La route du Seum“ in der größten Sportzeitung Frankreichs. Verstehen Sie, wer das kann … Gegenüber dieser „Seum“-Route bevorzugen die Belgier vor allem die Weinstraße oder die Sonnenstraße, ein Synonym für Urlaub bei unseren Nachbarn. Apropos, dieses Duell Frankreich-Belgien in Düsseldorf wäre, wiederum einigen französischen Medien zufolge, die Partei der Nachbarn … Seien wir ehrlich: Damit es eine Partei der Nachbarn gibt, muss ein gewisser Wunsch vorhanden sein anwesend, um sich zu treffen. Wir werden uns also nicht gegenseitig belügen: Die belgischen Fans wollten im Großen und Ganzen nicht nach Frankreich, dieser Vogelscheuche des Turniers, zurückkehren …

Eine Melodie aus dem Jahr 1986

Frankreich ist ein Albtraum für jeden Gegner: Weltklassespieler, ein pragmatischer Trainer, der besser als jeder andere das Erfolgsrezept kennt, eine prestigeträchtige Bilanz und die Präsenz des Mannes, den manche als den besten Spieler der Welt bezeichnen, eines gewissen Kylian Mbappé … Die Belgier gehen den Prognosen nun wirklich nicht nach. Ein bisschen wie beim Spiel gegen die UdSSR in Mexiko im Jahr 1986. An diesem Tag stapelten sich die Koffer der Devils bereits im Frachtraum des Busses und waren bereit, das Land mit dem ersten Flug zu erreichen. Am Ende eines völlig dantesken Kampfes ging das Abenteuer schließlich über alle Erwartungen hinaus. Was wäre, wenn sich die Geschichte heute wiederholen würde? Was wäre, wenn die Devils gewinnen könnten?

Beim Schlusspfiff des Spiels gegen die Ukraine forderte Kevin De Bruyne seine Teamkollegen auf: „Wir können dieses verdammte nächste Spiel gewinnen!“ Unser Kapitän hat recht. Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte, seine eigene Wahrheit. Eines ist jedoch sicher: Belgien muss das perfekte Spiel abliefern, wenn es die französische Mannschaft aufrütteln will, die offenbar immer noch auf der Suche nach sich selbst ist, die aber nie so beeindruckend ist wie in den K.-o.-Spielen.

Wie die Blues gehen auch die Devils mit mehr Fragen als Gewissheiten in dieses Duell. Was die Zusammensetzung der Startelf angeht, sollte Domenico Tedesco seinem 4-3-3-Muster und seiner typischen Verteidigung, bestehend aus Castagne – Faes – Vertonghen – Theate, vor den tadellosen Casteels selbstverständlich treu bleiben. In der Mitte des Spiels könnte Orel Mangala zu Lasten von Tielemans neben dem Kontrollturm Amadou Onana seine Rückkehr vollziehen, um das Mittelfeld weiter zu stärken. Kevin De Bruyne und Lukaku sind sichere Starter.

Auf den Außenbahnen müssen Doku und Lukebakio Geschwindigkeit und Wahnsinn mitbringen. Gerüchten zufolge wäre Deschamps versucht, sein taktisches Schema zugunsten eines 4-4-2-Diamanten zu ändern, bei dem Mbappé und Thuram an vorderster Front stehen Ziel war es, Druck auf die Mittelachse der belgischen Verteidigung auszuüben. Das Schachspiel zwischen den beiden Trainern hat begonnen. Wird Belgien König Mbappé besiegen?

Leitartikel zur Fußball-Europameisterschaft 2024 in Frankreich und Belgien

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