Holz spielt eine wesentliche Rolle bei der Erreichung einer CO2-Netto-Null-Kohlenstoffbilanz. Doch in der Schweiz wird sein Potenzial zu wenig oder zu wenig genutzt, wie eine aktuelle Studie der Empa, der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt und der WSL zeigt: Es wird nur sehr wenig recycelt und zu schnell verbrannt.
Knapp 8 % des Holzes in der Schweiz werden recycelt, laut Umfrageverglichen mit rund 70 % bei Papier.
Nadia Malinverno, Erstautorin der Studie und Forscherin an der Empa, nennt mehrere Gründe: „Wir exportieren einen Grossteil unserer Abfälle, weil die Recyclingkosten in der Schweiz recht hoch sind und nur wenige Unternehmen über die nötige Infrastruktur verfügen, um Holz zu recyceln. Viele unserer Abfälle sind aus Holz.“ Ströme werden beispielsweise behandelt oder verklebt, was dann das Recycling erschwert“, erklärt sie in La Matinale.
Zu schnell verbrannt
Zu wenig recycelt und auch zu schnell ins Feuer geworfen. Rund 40 % der jährlich in der Schweiz geernteten 5 bis 7 Millionen Kubikmeter Holz werden direkt verbrannt, was ihre Rolle als CO2-Speicher stark einschränkt.
„Es geht darum, den Kohlenstoff in Holzprodukten möglichst lange im Kreislauf zu halten, um zum Erreichen der Netto-Null-Ziele der Schweiz beitragen zu können“, sagt der Forscher.
Empa-Wissenschaftler schlagen eine Kaskadennutzung vor: Ein gefällter Baum soll zunächst in Balken oder Bretter umgewandelt werden, und wenn diese abgenutzt sind, in Hackschnitzel. Und schließlich sollte Holz nur dann verbrannt werden, wenn es nicht mehr anderweitig genutzt werden kann.
Alexandra Richard/juma
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