Jerry Cantrell kritisiert das Musik-Streaming-Modell: „Es ist ein schlechtes Geschäftsmodell für Künstler.“
Geringe Einnahmen aus Streaming für Musiker
In einem aktuellen Interview mit Ursprüngliches RadioAlice In Chains-Frontmann Jerry Cantrell hat Bedenken hinsichtlich des Musik-Streaming-Modells und seiner Auswirkungen auf die Einnahmen der Künstler geäußert. Ihm zufolge verdienen bestimmte Lieder nur Musiker„ein tausendstel Cent“ jedes Mal, wenn sie auf einer Streaming-Plattform ausgestrahlt werden. „Es ist ein schlechtes Geschäftsmodell“ Er beklagt einen anhaltenden Rückgang der Einnahmen, während die Kosten für Künstler weiter steigen.
Cantrell sagt, die Musikindustrie sei schon immer hart gewesen, aber Streaming mache das noch schlimmer, indem es den Gewinnanteil der Künstler noch weiter schmälere. „Die Preise für Tourneen – Busmiete, Treibstoff, Gehälter, Reisen – steigen ständig, während die Einnahmen für Künstler aller Größenordnungen sinken.“ fügt er hinzu.
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Ein Vergleich mit der Radio-Ära
Um seinen Standpunkt zu veranschaulichen, erinnert sich Cantrell an die Tage, als der Rundfunk den Musikern mehr Einkommen bescherte. „Damals, als man im Radio war, verdiente man für jede Sendung etwa einen Penny, was sich am Ende summierte.“ er erinnert sich. „Heutzutage bekommen Künstler durch Streaming kaum noch einen Bruchteil davon.“ Cantrell bezeichnet sich selbst als leidenschaftlichen Verfechter der Künstlerrechte und plädiert für ein gerechteres Modell.
Eine sich ständig weiterentwickelnde Branche
Trotz seiner Kritik bleibt Cantrell hinsichtlich der Entwicklung der Musikindustrie realistisch. Er ist sich bewusst, dass sich die Landschaft ständig verändert und dass Künstler sich anpassen müssen, um weiterhin erfolgreich zu sein. „Die Landschaft ist ständig in Bewegung und die Zeit schreitet ständig voran. Man muss sich dieser Veränderungen bewusst sein, sich an sie anpassen und herausfinden, wie man damit umgeht.“ er erklärt.
Trotz der Herausforderungen bleibt Cantrell der Leidenschaft für seine Kunst treu. Sein neuestes Soloalbum, Ich will Blutdas am 18. Oktober veröffentlicht wurde, wurde weithin für seinen unverwechselbaren Klang und seine musikalische Tiefe gelobt. Er wird seine Nordamerika-Tour zur Unterstützung dieses Albums am 31. Januar beginnen und dabei die Vereinigten Staaten bereisen, bevor er in seinem Heimatstaat Washington endet.