Deutschland: Rechtsextremer Kandidat mit Messer angegriffen

Deutschland: Rechtsextremer Kandidat mit Messer angegriffen
Deutschland: Rechtsextremer Kandidat mit Messer angegriffen
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Die rechtsextreme Partei AfD hat am Mittwoch einen Angriff auf einen ihrer Kandidaten bei der Kommunalwahl in Mannheim (West) angeprangert. Die Polizei gab an, dass der mutmaßliche Urheber dieses „Kutterangriffs“ an „psychischen Störungen“ leide. „Nach ersten Ermittlungsergebnissen gibt es keine konkreten Hinweise darauf, dass der Tatverdächtige bei seinem Angriff wusste, dass es sich bei dem Opfer um ein Mitglied der AfD handelt“, heißt es in ihrer Stellungnahme der Polizei.

Der 25-jährige mutmaßliche Täter hatte nach Angaben der Polizei am Dienstagabend mehrere Wahlplakate zerstört, bevor er von einem AfD-Abgeordneten verfolgt und gefasst wurde. Anschließend verletzte der Verdächtige diesen mit einem Messer und flüchtete, bevor er von der Polizei festgenommen wurde, ohne Widerstand zu leisten. Nach Angaben der Polizei wurde er anschließend in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

Das Leben des Opfers – Dritter der AfD-Liste für die Kommunalwahl in Mannheim – sei nicht in Gefahr, teilte die Polizei mit. Dieser Angriff ereignete sich fünf Tage nach einem Messerangriff in derselben Stadt während einer Anti-Islam-Kundgebung, bei dem ein 29-jähriger Polizist ums Leben kam und fünf verletzt wurden. Der mutmaßliche Angreifer, ein 25-jähriger Afghane, der 2014 nach Deutschland kam, griff auf dem Marktplatz dieser Stadt im Westen des Landes mehrere Mitglieder einer Anti-Islam-Bewegung an.

Die deutsche Anti-Terror-Staatsanwaltschaft kündigte am Montag an, die Ermittlungen aufzunehmen, nachdem die islamistische Spur von der Regierung mehrfach erwähnt worden war. Unter den Verletzten befand sich auch ein Mitglied der Pax-Europa-Bewegung (BPE), Michael Stürzenberger, der in Deutschland als Anti-Islam-Aktivist bekannt ist und der extremen Rechten nahesteht.

Diese tragische Angelegenheit hatte die Besorgnis über den zunehmenden Einsatz von Gewalt in der politischen Debatte in einem Land, das bisher für seine Kompromisskultur und seinen Sinn für Mäßigung in Debatten bekannt war, wiederbelebt. Besonders erschüttert hat das Land Anfang Mai der Angriff auf einen SPD-Abgeordneten, der beim Anbringen von Wahlplakaten im sächsischen Dresden, einer Region, in der die AfD sehr beliebt ist, schwer verletzt wurde.

Nach Angaben der örtlichen Polizei wurde am Samstag ein gewählter Funktionär der konservativen CDU, Roderich Kiesewetter, 60, leicht verletzt, nachdem er im süddeutschen Aalen während seines Wahlkampfs für die Europawahl von einem Mann geschubst und geschlagen worden war.

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