Die verschiedenen Agrargewerkschaften rufen in den kommenden Tagen zur Mobilisierung auf. Die Form und die Termine beginnen klarer zu werden.
Dieses Jahresende droht von Streikbewegungen geprägt zu sein. Vor allem Landwirte wollen mobilisieren. Ab Mitte Oktober rief das Gewerkschaftsbündnis FNSEA-JA zu landesweiten Aktionen „ab Mitte November“ auf. Insbesondere wollen sie die mögliche Unterzeichnung des Freihandelsabkommens der Europäischen Union mit dem Mercosur (Argentinien, Brasilien, Uruguay, Paraguay, Bolivien) anfechten, die während des G20-Gipfels in Brasilien am 18. und 19. November stattfinden könnte, Frankreich ist jedoch dagegen dazu, wie es ist.
Die Unterzeichnung dieses Abkommens könnte die teilweise oder vollständige Abschaffung der Zölle auf die Einfuhr von Fleisch, Zucker oder sogar Mais sowie die Einführung lateinamerikanischer Rindfleischimportquoten von etwa 100.000 Tonnen pro Jahr genehmigen. Landwirte befürchten unlauteren Wettbewerb, aber auch günstige Tierzuchtbedingungen und bedauern die Einfuhr immer mehr ausländischer Produkte nach Frankreich, die den Preisdruck erhöhen würde.
Mobilmachungen, aber keine Autobahnsperren
Ab diesem Mittwoch, dem 13. November, hat die Confédération paysanne, die dritte Gewerkschaftskraft, zu einer Kundgebung vor dem Ministerium für Wirtschaft und Finanzen in Paris aufgerufen. Die Rural Coordination, die zweite Agrargewerkschaft, hat ihrerseits „eine Agrarrevolte“ ab dem 19. November versprochen. Sie riefen die Bauern dazu auf, an diesem Tag vor den Präfekturen zu demonstrieren. Am Ende dieser Demonstration erwartet die Gewerkschaft eine „starke und sofortige Entscheidung des Staates“, andernfalls drohen Blockaden „Französische Lebensmittelfrachten“, also Lebensmitteltransporte, könnten bereits am 20. November erfolgen, „um der Regierung einen Vorgeschmack darauf zu geben, wie unser Land morgen ohne Landwirte aussehen wird“.
Der Präsident der FNSEA, Arnaud Rousseau, startete seinerseits am Frankreich InterAn diesem Mittwoch ein Aufruf zur Mobilmachung „ab Montag“ in „allen Ressorts“. Er versicherte jedoch, es gehe nicht darum, „die Autobahnen zu sperren“, wie es im vergangenen Winter der Fall sei, sondern darum, sich an die Behörden zu wenden. Er versichert, dass das Handelsabkommen mit dem Mercosur „dramatische Folgen“ für die Landwirtschaft haben werde. Die geplanten Maßnahmen werden während einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag in Paris näher erläutert.