Die Stadt Jenin im besetzten Westjordanland war am Mittwoch, dem zweiten Tag der israelischen Operation „Eiserne Mauer“, die von der IDF nach dem Inkrafttreten eines Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen gestartet wurde, Schauplatz gewaltsamer Zusammenstöße .
Nach Angaben des Gouverneurs von Dschenin, Kamal Abu Rub, zerstörte die israelische Armee Straßen, die zum Flüchtlingslager und zum Krankenhaus führten, während in der gesamten Gegend Schüsse und Explosionen zu hören waren. Es wurden Massenverhaftungen gemeldet, die durch israelische Luftangriffe unterstützt wurden.
Die israelische Armee beschrieb die Operation als „Anti-Terror“-Mission, die auf „terroristische Infrastruktur“ abzielte und auf den Straßen platzierte Sprengstoffe neutralisierte. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums kamen bei den Zusammenstößen am Dienstagabend zehn Menschen ums Leben und 35 wurden verletzt.
Zu Beginn des Tages waren rund 200 Menschen im Krankenhaus von Dschenin aufgrund von Sprengstoff in der Nähe eingeschlossen, bestätigte ein Sprecher des israelischen Militärs. Obwohl keine allgemeine Evakuierung angeordnet wurde, durften Zivilisten die Stadt verlassen. Es wurden Kontrollsysteme eingerichtet, bei denen Bewohner nach ihrer Identifizierung von israelischen Streitkräften festgenommen wurden.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz begründete die Operation mit einer strategischen Veränderung im Westjordanland und sagte, er wolle die terroristische Infrastruktur nachhaltig abbauen und dabei auf Lehren aus früheren Interventionen in Gaza zurückgreifen. „Wir werden mit aller Kraft zuschlagen, um den Wiederaufbau dieser Strukturen zu verhindern“, erklärte er.
