Mexiko steht vor einem historischen Machtwechsel: Claudia Sheinbaum übernimmt als erste Frau und erste Jüdin das Präsidentenamt.
Die Ex-Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt tritt heute die Nachfolge ihres politischen Mentors, des Linkspopulisten Andrés Manuel López Obrador, an. Der 62-jährige Physiker und Klimaexperte wird sechs Jahre lang die nach Brasilien größte Volkswirtschaft Lateinamerikas regieren.
Im Juni verhalf López Obradors Popularität der Enkelin jüdischer Einwanderer zu einem klaren Wahlsieg. Es setzt auf Kontinuität mit eigenen Akzenten. Sie will unter anderem die Sozialprogramme ihres Vorgängers fortführen und die Bahn ausbauen.
Organisierte Kriminalität
Eine der größten Herausforderungen im Land mit 130 Millionen Einwohnern ist die eskalierende Gewalt der mächtigen Drogenkartelle. Auch mit dem wichtigen Nachbarland und Handelspartner USA kam es zuletzt zu diplomatischen Spannungen.
Sheinbaum gilt als enger Anhänger des Nationalisten López Obrador, dessen politischer Stil Mexiko seit Jahrzehnten spaltet. Viele ihrer künftigen Kabinettsmitglieder gehörten bereits der scheidenden Regierung an.
Die Morena-Partei, die beide Kammern des Kongresses kontrolliert, wurde von López Obrador gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, sein politisches Erbe zu bewahren. dpa
