Wissenschaftler haben die Lichtgeschwindigkeit auf fast … 60 km/h verlangsamt

Wissenschaftler haben die Lichtgeschwindigkeit auf fast … 60 km/h verlangsamt
Wissenschaftler haben die Lichtgeschwindigkeit auf fast … 60 km/h verlangsamt
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Wir alle haben in der Schule gelernt, dass die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum eine universelle Konstante ist, eine Art unüberwindbare kosmische Grenze. In jüngster Zeit haben Forscher daher versucht, ihn zu verlangsamen oder sogar ganz zu stoppen. Wie haben sie es gemacht? Indem wir in die seltsame Welt der Quantenphysik eintauchen und einen ganz besonderen Zustand der Materie nutzen: das Bose-Einstein-Kondensat.

Das Bose-Einstein-Kondensat: ein außergewöhnlicher Materiezustand

Stellen Sie sich ein Gas vor, das auf eine Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt abgekühlt ist. Die Atome, aus denen es besteht, verhalten sich dann auf eine sehr seltsame Weise: Sie beginnen, sich so zu verhalten ein und dasselbe Objekt, ein bisschen wie eine Welle. Dies wird als Bose-Einstein-Kondensat bezeichnet. Dieser von Albert Einstein und Satyendra Nath Bose vorhergesagte Zustand der Materie wurde erstmals in den 1990er Jahren im Labor beobachtet.

Diese Kondensate weisen faszinierende Eigenschaften auf. Sie sind beispielsweise viskos und können daher ohne Reibung fließen. Sie können auch Licht einfangen. Genauer gesagt, stellen Sie sie sich als eine Art „Quantenmelasse“ vor. Wenn Licht durch diese Melasse dringt, interagiert es mit den Atomen, aus denen es besteht. Es ist als ob Die Photonen waren in einem sehr feinen Netz gefangen, das von diesen Atomen gebildet wurde.

Licht verlangsamen: eine wissenschaftliche Leistung

Um das Licht zu verlangsamen, verwendeten Wissenschaftler eine Wolke aus Natriumatomen, die abgekühlt wurde, um ein Bose-Einstein-Kondensat zu bilden. Anschließend schickten sie Laserimpulse auf diese Wolke. Durch die Wechselwirkung mit den Atomen im Kondensat wurde das Licht erheblich verlangsamt und erreichte eine Geschwindigkeit von nur etwa 17 Metern pro Sekunde 61 Kilometer pro Stunde.

Die Forscher hörten hier nicht auf. Tatsächlich gelang es ihnen sogar, das Licht für einen kurzen Moment vollständig auszuschalten, bevor sie es losließen.

Bildnachweis: Maryna Poliaschenko/istock

Warum das Licht verlangsamen?

Sie fragen sich vielleicht, warum Wissenschaftler daran interessiert sind, das Licht zu verlangsamen. Tatsache ist, dass die Die möglichen Anwendungen dieser Forschung sind zahlreich. Durch die Verwendung von verlangsamtem Licht zur Speicherung und Verarbeitung von Informationen könnte es insbesondere möglich sein, Computer zu entwickeln, die Berechnungen durchführen können, die weit über die Fähigkeiten aktueller Computer hinausgehen. Mit abgebremstem Licht könnten auch ultraschnelle optische Speicher oder sichere Kommunikationssysteme geschaffen werden. Durch die Untersuchung des Lichtverhaltens in Bose-Einstein-Kondensaten hoffen die Forscher schließlich, die Gesetze der Quantenphysik und die Wechselwirkungen zwischen Materie und Licht besser zu verstehen.

Diese Arbeit eröffnet daher spannende Perspektiven für Grundlagenforschung und technologische Anwendungen. Sie erinnern uns daran, dass sich unser Verständnis des Universums ständig weiterentwickelt und die Grenzen der Wissenschaft ständig verschoben werden.

Philosophische Implikationen: Neudefinition unserer Wahrnehmung der Realität

Diese Beherrschung des Lichts eröffnet auch faszinierende philosophische Überlegungen. Indem Wissenschaftler das Licht verlangsamen oder stoppen, erweitern sie die Grenzen unseres Verständnisses grundlegender Konzepte wie Zeit und Raum. Die Fähigkeit, die Lichtgeschwindigkeit zu manipulieren, könnte eines Tages unsere Wahrnehmung der Realität selbst verändern, insbesondere indem Vorstellungen in Frage gestellt werden, die wir für unveränderlich hielten. Dieses Forschungsgebiet erinnert uns daran, dass wir uns trotz spektakulärer Fortschritte erst am Anfang der Entdeckung der Geheimnisse des Universums befinden.

Einzelheiten zu dieser Arbeit sind in Nature veröffentlicht.

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