Zwischen Slowakei und Rumänien droht «Schande von Frankfurt»

-

Der Slowakei reicht ein Punkt, um das Achtelfinale zu erreichen.Bild: keystone

An der EM in Deutschland kommt es zu einem Novum: Noch nie gingen vier Mannschaften mit drei Punkten ins letzte Vorrundenspiel. Aufgrund dieser besonderen Konstellation fürchtet man sich in Frankfurt nun vor der Wiederholung der «Schande von Gijon».

26.06.2024, 13:1326.06.2024, 13:52

Die letzten Spiele der Vorrunde werden jeweils parallel gespielt. Dies soll taktische Absprachen zwischen Teams vermeiden. In der Gruppe E kommt es nun aber trotz dieser Massnahme zur kuriosen Situation, dass Rumänien und die Slowakei beide sehr gut mit einem Remis leben könnten.

Bei den Veranstaltern werden angesichts dieser Tatsache Erinnerungen an das Jahr 1982 wach und es steht die Frage im Raum: Erwartet uns die Neuauflage der «Schande von Gijon», also gewissermassen eine «Schande von Frankfurt»?

Die «Schande von Gijon» ereignete sich an der WM 1982 in der gleichnamigen nordspanischen Stadt. Damals sicherte ein 1:0-Sieg der Deutschen sowohl Deutschland als auch Österreich den Vorstoss in die nächste Runde. Die beiden Teams schlossen einen «Nichtangriffspakt» und siehe da, das Spiel endete 1:0 für Deutschland. Weinender Dritter war Algerien, das aufgrund dieses Resultats ausschied.

Ähnlich präsentiert sich an der Europameisterschaft in Deutschland nun die Ausgangslage in der Gruppe E. Alle vier Teams haben momentan drei Punkte auf dem Konto – zu dieser Konstellation kam es an einer Endrunde zuvor noch nie. Weil durch den 2016 eingeführten Modus auch die vier besten Gruppendritten weiterkommen, wissen die Slowakei und Rumänien schon jetzt, welches Resultat sie brauchen, um das Achtelfinale zu erreichen.

Aufgrund des Torverhältnisses liegt Rumänien momentan auf dem ersten Gruppenplatz, Slowakei belegt hinter Belgien Rang drei. Bei einem Unentschieden würden beide Teams sicher die Gruppenphase überstehen, unabhängig vom Ergebnis im anderen Spiel zwischen Belgien und der Ukraine.

Die Ausgangslage in der Gruppe E vor dem letzten Vorrundenspiel.Bild: UEFA

Denn: Wenn die Slowakei gegen Rumänien unentschieden spielt, muss die Ukraine gegen Belgien zwingend gewinnen, um doch noch den Sprung in den Achtelfinal zu schaffen. Tut sie dies, ist Belgien ausgeschieden, falls das Remis im anderen Spiel eintrifft. Auch hier könnte es zu einer Premiere kommen: Holt die Ukraine gegen Belgien einen Punkt und spielt die Slowakei gegen Rumänien unentschieden, wäre die Ukraine die erste Mannschaft, die beim neuen Modus mit vier Punkten auf dem Konto nicht das Achtelfinale erreicht.

Man kann es drehen und wenden, wie man will, holt die Slowakei gegen Rumänien einen Punkt, hat die Ukraine das Nachsehen, wenn sie gegen Belgien weniger als drei Punkte holt. Und so bleibt zu hoffen, dass Rumänien und die Slowakei im letzten Vorrundenspiel in Frankfurt mehr Sportsgeist an den Tag legen als Deutschland und Österreich vor 42 Jahren in Gijon. (kat)

An der WM gegen Brasilien, an der EM gegen Deutschland. Fabian Rieder ist der junge Schweizer für die grossen Gegner. Und hat mit dem VfB Stuttgart nun einen neuen Arbeitgeber. Wie kam es zum Transfer? Und was hat das mit Thomas Müller zu tun?

Es war ein klassischer Murat-Yakin-Einfall. Aber man staunte nicht schlecht, als Fabian Rieder an der Winter-WM in Katar gegen Brasilien erstmals in der Schweizer Startelf auftauchte. Am rechten Flügel musste der damals 20-Jährige gegen den Rekordweltmeister vor allem defensiv arbeiten, die Leistung blieb durchzogen. Nun an der EM rieb man sicher erneut verwundert die Augen, als Rieder gegen Deutschland zum zweiten Mal überhaupt mit der Nati beginnen durfte. Typisch Yakin. Gegen den Gastgeber gelang – wieder am rechten Flügel – eine gute Leistung. Mit dem Bonus, sich das Trikot von Thomas Müller zu sichern.

-

NEXT Freunde, Familie und Nachbarn schwingen sich für die jährliche Tradition des Canada Day aufs Fahrrad