Nike-Aktie bricht ein: Nike rechnet weiterhin mit rückläufigen Erträgen – Chance für adidas und PUMA? | 28.06.24

Nike-Aktie bricht ein: Nike rechnet weiterhin mit rückläufigen Erträgen – Chance für adidas und PUMA? | 28.06.24
Nike-Aktie bricht ein: Nike rechnet weiterhin mit rückläufigen Erträgen – Chance für adidas und PUMA? | 28.06.24
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Im neuen Geschäftsjahr (bis Ende Mai) dürften die Erlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich zurückgehen, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss in einer Analystenkonferenz nach Vorlage der Jahreszahlen mit. Im ersten Halbjahr werde der Umsatz im hohen einstelligen Prozentbereich und im ersten Geschäftsquartal um zehn Prozent sinken. Die Aktien brachen daraufhin ein.

Im NYSE-Handel sacken die Nike-Papiere zeitweise um 20,17 Prozent auf 75,19 US-Dollar ab.

Damit setzen sie ihre zuletzt maue Entwicklung im regulären Handel fort. Seit einem Jahr hat der Sportartikelhersteller schon ein Sechstel an Börsenwert verloren.

Nike hatte schon Ende März vor einem schwachen Start ins neue Geschäftsjahr gewarnt. Damals peilte das Unternehmen aber zumindest fürs Gesamtjahr noch ein Umsatzplus an. Analysten hatten im Schnitt erwartet, dass die Erlöse immerhin um zwei Prozent steigen. Die neue Prognose sei nun erheblich schlechter als gedacht, kommentierte RBC-Analyst Piral Dadhania. Das neue Geschäftsjahr werde wohl nur ein Übergangsjahr sein. Auch Brooke Roach von Goldman Sachs sprach von enttäuschenden Nachrichten.

Schon in den vorangegangenen Quartalen hatte Nike mit sinkendem Umsatz zu kämpfen. Für eine Fortsetzung dieser schlechten Entwicklung gebe es laut Finanzchef Matthew Friend zahlreiche Gründe: Nike passe sein Produktangebot an, speziell im ersten Geschäftshalbjahr seien weniger neue Produkte und damit auch weniger Werbe-Aktionen zu erwarten. Das Onlinegeschäft dürfte in der Folge langsamer wachsen. Dazu käme eine höhere konjunkturelle Unsicherheit, vor allem mit Blick auf China. Das Konsumklima bereitet dem Unternehmen insbesondere in Europa, Afrika und dem Nahen Osten weiterhin Sorgen. Zudem rechnet Friend mit stärkerem Gegenwind durch ungünstige Wechselkurseffekte.

Im vierten Geschäftsquartal war der Umsatz um knapp zwei Prozent auf 12,6 Milliarden US-Dollar (rund 11,8 Mrd Euro) gesunken. Ohne Währungseffekte hätten die Erlöse stagniert. Der Gewinn sprang im abgelaufenen Quartal dagegen um 45 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar nach oben. Nike hatte unter anderem in der Verwaltung Kosten gespart und musste weniger Steuern zahlen. Experten hatten beim Umsatz mehr und beim Gewinn weniger erwartet.

Nike hatte im abgelaufenen Quartal ausserdem eine sieben Prozent höhere Dividende an seine Aktionäre ausgeschüttet und sein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt. Schon im Dezember hatte der Sportartikelhersteller ein Sparprogramm angekündigt, mit dem auch die schwächere Erlösentwicklung aufgefangen werden soll.

Citibank sieht Chancen für deutsche Sportartikelhersteller


Der US-Sportartikelhersteller Nike erwartet, dass sein Umsatzwachstum in naher Zukunft hinter dem seiner Konkurrenten zurückbleiben wird, was die Analysten von Citi als eine Chance für adidas und PUMA darstellen. Nike-Manager wiesen während einer Telefonkonferenz im Anschluss an die Quartalszahlen zur Begründung darauf hin, dass das wirtschaftliche Umfeld mit einer Schwäche in China gedämpft sei und der Absatz von Lifestyle-Produkten im letzten Quartal rückläufig gewesen sei.

Dies verheisse nichts Gutes für den britischen Einzelhändler und Nike-Partner JD Sports Fashion, könnte aber für Rückenwind bei den Konkurrenten sorgen, so Citi. “Wir glauben, dass dieses vorsichtige Produktmanagement und der geringere Erfolg von Lifestyle-Produkten weiterhin Gegenwind für JD Sports bedeuten wird, aber kurzfristig Chancen für adidas und PUMA schaffen könnte”, so die Analysten.

Die adidas-Aktie sinkt via XETRA jedoch um 0,27 Prozent auf 222,00 Euro. Die PUMA-Aktie verliert daneben sogar 3,32 Prozent auf 42,55 Euro.

BEAVERTON (awp international / Dow Jones Newswires)

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