Armee: Ein Oberst kehrt zum tödlichen Unfall in Bremgarten zurück

-

„In den meisten Fällen ist menschliches Versagen die Hauptursache“

Veröffentlicht: 23.04.2024, 21:17 Uhr

Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie davon hörten? der tödliche Schießunfall in Bremgarten (AG)?

Dieser Vorfall ist tragisch. Ich spreche den Angehörigen und Kameraden mein Beileid aus. Glücklicherweise sind Schießunfälle beim Militär äußerst selten, insbesondere wenn man bedenkt, dass während der Ausbildung häufig geschossen wird.

An dieser Stelle finden Sie weitere externe Inhalte. Wenn Sie akzeptieren, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und damit personenbezogene Daten an diese übermittelt werden, müssen Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Cookies zulassenMehr Informationen

Was sind mögliche Unfallursachen?

Das lässt sich noch nicht sagen, da wir noch nicht wissen, in welcher Phase der Truppenübung sich der Unfall ereignete. War die Übung noch im Gange? War es fertig? Wurde die Entladekontrolle, also die Prüfung, ob die Waffen vollständig entladen und sicher sind, bereits durchgeführt? Aufgrund früherer Schießunfälle kann davon ausgegangen werden, dass Handhabungsfehler oder eine unzureichende Entladekontrolle die Ursache sein könnten. Es liegt nun an den Ermittlungsbehörden und der Militärjustiz, herauszufinden, was tatsächlich zum Unfall geführt hat.

Was sind die üblichen Sicherheitsrichtlinien für den Umgang mit Waffen während der Armeeausbildung?

Sicherheitshinweise sind bekannt und werden strikt befolgt. Sie beinhalten vier Grundsätze: 1) Alle Waffen müssen immer als geladen betrachtet werden. 2) Richten Sie niemals eine Waffe auf etwas, das Sie nicht treffen möchten. 3) Solange das Visier nicht auf ein Ziel gerichtet ist, muss der Zeigefinger außerhalb des Abzugsendes gehalten werden. 4) Seien Sie sich Ihres Ziels sicher.

Gibt es beim Transport von Waffen in Fahrzeugen besondere Vorsichtsmaßnahmen?

In einem Schützenpanzerwagen dürfen grundsätzlich keine geladenen Waffen transportiert werden. Für Sturmgewehre sind spezielle Halterungen vorgesehen. Untersuchungen werden helfen herauszufinden, was schief gelaufen ist.

Die Rekruten der Schule, in der sich der Unfall ereignete, sind im 15. Jahre Trainingswoche. Sind sie ausreichend ausgebildet und erfahren?

Ja. Nach der theoretischen und praktischen Grundausbildung, wiederholtem Schießtraining in der Bewerbungsphase, befinden sich die Rekruten in der Konsolidierungsphase im 15e Woche. Zu diesem Zeitpunkt beherrschen sie den sicheren Umgang mit ihren Waffen.

Sind technische Probleme mit dem in den Unfall verwickelten Sturmgewehrmodell bekannt?

NEIN. Das Sturmgewehr 90 wird seit über dreißig Jahren von der Truppe eingesetzt. Leider ist in den meisten Fällen menschliches Versagen die Hauptursache für Zwischenfälle mit Waffen.

Welche langfristigen Folgen könnte dieser Vorfall für die Ausbildung und Sicherheitsprotokolle im Militär haben?

Es hängt alles davon ab, was die Untersuchung ergibt. Sollte sich herausstellen, dass durch Anpassung von Regeln und Ausbildung zusätzliche Sicherheitsmargen geschaffen werden können, werden diese zweifellos umgesetzt.

Wie beurteilen Sie persönlich die Sicherheit der Ausbildung in der Schweizer Armee und was könnte Ihrer Meinung nach verbessert werden?

Sicherheit hat in Rekrutenschulen und im Militärdienst im Allgemeinen oberste Priorität. Das muss so sein und das wird angewendet.

Edgar Schuler ist Journalistin für die Schweizer Sektion von Tamedia in Zürich.Mehr Informationen

Haben Sie einen Fehler gefunden? Bitte melden Sie ihn uns.

13 Kommentare

-

PREV Pro-EU-Demonstranten errichten Barrikaden vor dem Parlament
NEXT Startzeit von Kansas, TV, Livestream, Aufstellung