Fast ein Dutzend Menschen kamen am Montag in Ostindien bei einem Zusammenstoß zwischen einem Personenzug und einem Güterkonvoi im Bundesstaat Westbengalen ums Leben, teilte die Polizei mit. Zu diesem Zeitpunkt gibt es etwa vierzig Verletzte.
„Wir haben die Bestätigung von sieben Todesfällen und 39 Passagieren, die mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert wurden“, sagte der örtliche Polizeibeamte Iftikar-Ul-Hassan gegenüber AFP.
Von indischen Medien verbreitete Bilder zeigen die verworrenen Wracks von auf die Seite geworfenen Waggons, von denen einer in den Himmel geschleudert wird und unsicher auf dem anderen balanciert.
Nach Angaben der Polizei durchsuchten Rettungskräfte die durch den Aufprall verdrehten und deformierten Autos, um sicherzustellen, dass keine weiteren Leichen darin eingeklemmt waren.
„Wir haben gerade die Leichen eines Fahrers und eines Wachmanns gesehen, die gestorben sind … ihre Leichen wurden weggebracht“, sagte Rajesh Kumar Singh von der Railway Protection Force gegenüber AFP.
„An der Unfallstelle könnten sich weitere Leichen befinden, aber wir sind uns noch nicht sicher“, fügte er hinzu.
Premierminister Narendra Modi sprach in einer Nachricht in den sozialen Medien „denjenigen, die ihre Angehörigen verloren haben“ sein Beileid aus und fügte hinzu, dass „Hilfsmaßnahmen im Gange sind“.
Die Ministerpräsidentin des Bundesstaates im Osten Indiens, Mamata Banerjee, bezeichnete den Unfall in einer in sozialen Netzwerken veröffentlichten Nachricht als „tragisch“.
Höchste Eisenbahnbrücke der Welt
„Ärzte, Krankenwagen und Rettungsteams wurden zum Unfallort geschickt“, schrieb Frau Banerjee in den sozialen Medien und nannte den Unfall „tragisch“, ohne jedoch eine Einschätzung abzugeben.
Der Unfall ereignete sich in Phansidewa im Distrikt Darjeeling, als der Kanchenjunga Express-Zug von einem Güterzug erfasst wurde.
Eisenbahnminister Ashwini Vaishnaw sagte, die „Verletzten würden ins Krankenhaus gebracht“.
Indien, das über eines der größten Eisenbahnnetze der Welt verfügt, hat in seiner Geschichte zahlreiche tödliche Zugunfälle erlebt.
Die Sicherheit dieses Netzes, das täglich von Millionen Passagieren genutzt wird, hat sich jedoch in den letzten Jahren dank der Modernisierungsinvestitionen durch die Ausstattung mit modernen Bahnhöfen und elektronischen Signalsystemen verbessert.
Der tödlichste Unfall in der Geschichte des Landes bleibt der vom 6. Juni 1981, als im Bundesstaat Bihar (Osten) sieben Waggons eines Zuges, der eine Brücke überquerte, in den Bagmati-Fluss stürzten und zwischen 800 und 1000 Menschen starben.
Im Juni letzten Jahres kamen bei einem Zusammenstoß dreier Züge im östlichen Bundesstaat Odisha fast 300 Menschen ums Leben.
Am Sonntag überquerte zum ersten Mal ein Zug die höchste Eisenbahnbrücke der Welt – 359 Meter über einem Fluss – in einer Himalaya-Region in Indien, gab der Eisenbahnminister bekannt.
Diese Metallkonstruktion, die den Chenab-Fluss überspannt, verbindet Teile des nördlichen Bundesstaates Jammu und Kashmir, ein von Indien verwaltetes mehrheitlich muslimisches Territorium, mit dem Rest des Landes.
Die Arbeiten an dieser Bahnstrecke laufen seit fast 30 Jahren und die offizielle Eröffnung dieser Verbindung ist in den kommenden Wochen geplant.
ats, afp
