Public Viewing in der Wartehalle vom Bahnhof

Public Viewing in der Wartehalle vom Bahnhof
Public Viewing in der Wartehalle vom Bahnhof
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EM 2024

Die „Public-Viewing-Wartehalle“ des Bahnhofs SBB

Das Lokal Lora im Bahnhof SBB veranstaltete während dieser EM ein Public Viewing. Während die Spiele der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft viele Fans anziehen, wirkt der Westflügel bei den anderen Begegnungen eher wie eine Wartehalle – mit Leinwand.

Schweizer Fans während des Matches Deutschland gegen Ungarn bereits im „Schwiizerliibli“.

Bild: Juri Junkov

Das EM-Fieber ist endgültig ausgebrochen. Wir sind in Basel und das Spiel ist verfügbar, es gibt jedoch optionale Extras. Dies ist das Licht der „Lora“ im Westflügel des SBB Bahnhofs zur Verfügung. Wenn das Spiel gespielt wird, ist Westflügel eine Tribüne aufgebaut – für Fußballfans, aber auch für alle, die nur einen kurzen Blick vom Spielgeschehen erhaschen möchten.

Das sagen Sie dazu. Die richtige Temperatur herrscht im Westflügel am Bahnhof SBB und das gilt auch für das albanische Gruppenspiel – Kroatien. Erst am Abend steht das Spiel der Schweizer Nationalmannschaft an. Das Publikum ist sehr durchmischt, wie das an Bahnhöfen so üblich ist. Auf der aus Palletten und errichteten Tribüne sitzen Grosseltern mit ihren Enkeln, Durchreisende mit schwerem Gepäck, Geschäftsmänner mit Aktentaschen und andere, die in der Halle Schutz vor der brennenden Sonne suchen.

Das Public Viewing ähnelt einer Wartehalle im Westflügel des Bahnhofs SBB.

Bild: Neo

Ein junges Pärchen aus Berlin sitzt mit Koffern auf den Brettern. Das liegt an der Leinwand, fängt aber beim Handy an. Das Paar ist auf der Heimfahrt nach Berlin nach einer Woche Urlaub in Lugano. Um 16 Uhr fährt der Zug. Um die Stunde zu überbrücken, schauen Sie sich den Match im Public Viewing an. Leo findet und das super, Finia, seine Freundin, scheint der Liebe wegen da zu sein.

Das ist Halbzeit. Das Public Viewing im Westflügel leert sich lagartig, die meisten scheinen die letzten Minuten der ersten Hälfte fertig verfolgt und etwas Verspätungen en Kauf genommen zu haben. Von den mittlerweile gut sechzig Menschen ist nur noch ein Bruchteil übrig. Der Zug ruft oder ewige Verpflichtungen stehen an.

Der Tenuewechsel: Vom Albanientrikot ins „Schwiizerliibli“

Pete und Joe, beide Rentner in Manchester, müssen ebenfalls eine Stunde auf ihren Zug nach Freiburg warten. Auf den Stühlen des „Lora“ trinken sie ein Süssgetränk und schauen sich das Spiel an. Pete weiß auf Englisch: „Ich finde es toll, dass es ein Public Viewing am Bahnhof hat – macht das Warten sicher besser.“

Zweite Halbzeit, die Halle füllte sich wieder. Plötzlich dringen Freudenschreie durch den Westflügel. Kroatien erzielt ein Tor, führt. Lange Gesichter bei den Albanienfans. Doch dann wendet sich das Blatt. Zwei Minuten vor Abpfiff noch lautere Schreie, erst jetzt wird klar, wie viele Albanienfans anwesend sind. Ihr Team gleicht aus. Es steht 2:2. Schlusspfiff.

Ein albanischer Fußballfan trägt ein Shqiperia-Shirt mit Doppeladler, das an der Hand getragen wird. Bajram sagt: „Ich bin extra von der Beit hierhergekommen, um das Spiel zu sehen.“ Jetzt wird das Match veröffentlicht und das Public Viewing mit der Familie geteilt. Er sagt: „Ich gehe nach Hause, um 21 Uhr bin ich wieder zurück, dann spielt die Schweiz.“ Und er fügt an: „Natürlich im ‹Schwiizerliibli›.“

Claudio Rudin, CEO von „Lora“, sagt: „Bei allen Durchreisenden, aber auch bei den Leuten, die bewusst hierherkommen, kommt das Public Viewing super an.“ Bei den „besseren“ Spielen – mit größerer Relevanz und mehr Aufmerksamkeit – hätten sie Cherheitsleute engagiert. Und: „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, Eintritt zu verlangen, da der Ort auch Durchreisenden dienen soll.“

Bis man nur noch Rot sieht

Dies ist der Zeitpunkt, zu dem die Veröffentlichung veröffentlicht wird. Keine Menschen mit Koffern, dafür umso mehr mit Deutschlandtrikot sitzen auf der Tribune. Die Zuschauenden – hauptsächlich Männer – schauen auf die Leinwand. Im Publikum hat es auch den einen oder die anderen im Rot-Weiss-Tenue. Fans, die sich schon für das Spiel um 21 Uhr wappnen. Weiter: Deutschland gewann 1:0. Die Mannschaft gewinnt schliesslich 2:0.

Schweizer Fans wollen in Zukunft mehr über das Spiel erfahren.

Bild: Juri Junkov

Langsam produziert im rot-weißen Schweizer Trikots die Oberhand. Ist 20 Uhr. In einer Stunde ist Anpfiff für die Schweizer Nationalmannschaft. Die meisten Anwesenden haben sich ihren Platz für das Schweiz-Schottland-Spiel ergattert. Das Public Viewing ist erinnerungsvoll, wer sich jetzt noch einen Platz suchen will, sieht wahrscheinlich nur noch Rot(-Weiss).

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