In den Vereinigten Staaten arbeitet ein Labor diesen November an der Entwicklung einer Pille, die die Methanproduktion bei Kühen blockiert. Rund vierzig Menschen arbeiten in einem kalifornischen Forschungslabor an diesem Projekt mit. Er wird insbesondere von Jennifer Doudna betreut, Trägerin des Nobelpreises für Chemie für die Erfindung der „molekularen Schere“ CRISPR, einer Technologie zur Veränderung von Genen.
Diesmal ist es immer noch eine Frage der Genetik, allerdings auf der Ebene der Mikrobiota von Kühen und anderen Wiederkäuern. Die Idee besteht darin, die Darmflora von Wiederkäuern genetisch so zu verändern, dass sie bei der Verdauung kein Methan mehr produzieren. Tatsächlich ist Methan nach CO2 das zweite Treibhausgas.mit einer 80-mal größeren Wärmeleistung als letztere. Daher ist es wichtig, dieses Problem anzugehen. Eine Kuh stößt durch den natürlichen Verdauungsprozess durchschnittlich 100 kg Methan pro Jahr aus.
Wir helfen Kühen, weniger schädliche Gase zu produzieren
Forscher planen, unter den Milliarden von Mikroorganismen, die in der Mikrobiota von Wiederkäuern vorkommen, ein oder mehrere Bakterien zu identifizieren, die wahrscheinlich genetisch verändert sind. Diese Bakterien könnten somit als Wasserstoff-„Sensoren“ im Verdauungssystem fungieren und dessen Umwandlung in Methan verhindern. Diese veränderten Bakterien würden Wiederkäuern von Beginn ihres Lebens an in Form einer Pille oder einer Injektion verabreicht werden, idealerweise auf einmal. Auch wenn der Erfolg nicht garantiert ist, wird sich das Forschungsprogramm über sieben Jahre erstrecken.
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**Während man auf das Eintreffen dieser Pille oder Injektion wartet, gibt es andere Lösungen, um landwirtschaftliche Betriebe dazu zu bringen, weniger Methan auszustoßen. Bereits auf dem Markt erhältliche Nahrungsergänzungsmittel tragen dazu bei, die Methanproduktion im Verdauungssystem zu reduzieren. Diese Nahrungsergänzungsmittel können synthetisch, in Form spezifischer Moleküle, oder natürlich sein, beispielsweise durch den Zusatz von Luzerne, Algen oder sogar Flachs in der traditionellen Ernährung von Wiederkäuern.
In Frankreich zeigen Arbeiten des Nationalen Forschungsinstituts für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (Inrae), dass diese Methoden die Methanemissionen um 20 bis 40 % reduzieren können. Allerdings sind diese Ernährungsumstellungen mit Kosten verbunden und reichen nicht aus, um das Problem vollständig zu beseitigen. Eine ergänzende Lösung liegt in der Reduzierung des Fleischkonsums
um die mit der Viehhaltung verbundenen Methanemissionen zu begrenzen.