Der hohe Preis ehemaliger Geiseln

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Gesundheitskrise nach dem 7. Oktober: Ein veraltetes Gesundheitssystem steht vor einem Kriegstrauma

Die israelische Gesellschaft steht vor einer beispiellosen Gesundheitskrise und zeigt die Grenzen eines Gesundheitssystems auf, das mit einem enormen Bedarf an physischer und psychischer Rehabilitation konfrontiert ist. Im Zentrum dieser Unruhen tauchen drei besonders gefährdete Gruppen auf: freigelassene Geiseln, ihre Familien und isolierte Soldaten, die im Konflikt mobilisiert wurden.

Der hohe Preis ehemaliger Geiseln
Der aktuelle Bericht des Hostages and Missing Families Forum zeichnet ein alarmierendes Bild der Situation der freigelassenen Geiseln. Diese Überlebenden, die als Gefangene einer „Zwielichtzone“ beschrieben werden, tragen die tiefgreifenden Nachwirkungen ihrer Gefangenschaft. Die körperlichen Folgen sind vielfältig: schwere Unterernährung, chronische Magen-Darm-Störungen, Hauterkrankungen und die Verschlechterung bereits bestehender Erkrankungen. Für viele erweist sich dieser Schaden als irreversibel.

Die Geschichte von Yocheved Lifshitz veranschaulicht die Brutalität dieser Erfahrung. Nachdem sie aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustands nach 17 Tagen Gefangenschaft freigelassen wurde, bezeugt sie: „Meine Krankheit ist meine Rettung geworden.“ Ich habe 5 Kilo abgenommen, mein Blutdruck ist gesunken. Noch fünfzig Tage, und ich kam in einem Sarg zurück. »

Die familiäre Schockwelle
Das Trauma breitet sich weit über die direkten Opfer hinaus aus. Die Erfahrung von Carmit Palty Katzir ist ein ergreifendes Beispiel: Angesichts der Ermordung ihres Vaters, der Entführung ihrer Mutter und ihres Bruders und dessen Tod in Gefangenschaft war es ihr unmöglich, ein normales Leben wieder aufzunehmen. „Wie kann ich mich auf die Rehabilitation anderer konzentrieren, während ich um mein eigenes Überleben kämpfe? » vertraut dieser Reha-Experte an.

Einzelkämpfer: die Vergessenen des Systems
Die Situation isolierter Soldaten offenbart einen weiteren großen Fehler im System. Von den 13.000 seit Beginn des Konflikts mobilisierten haben kaum 500 die notwendige psychologische Unterstützung erhalten. Dieser Mangel hatte bereits tragische Folgen, wie der Selbstmord von Sergeant Vladislav Sergienko zeigt, der eine junge Familie zurückließ.

Ein Aufruf zur Systemreform
Angesichts dieser Krise fordern Experten, darunter Professor Hagai Levine, eine völlige Überarbeitung des Pflegesystems. Zu ihren Empfehlungen gehören:
– Die Schaffung eines nationalen Rehabilitationsprogramms
– Der Ausbau psychologischer Unterstützungsangebote
– Die Einrichtung einer systematischen medizinischen Überwachung
– Stärkung der Unterstützung für Familien
– Ein multidisziplinärer Ansatz, der physische und psychologische Betreuung integriert

„Die Situation ist beispiellos“, betont Professor Levine. „Die Regierung muss ihre Prioritäten überprüfen. Die Ressourcen sind vorhanden, aber ihre derzeitige Zuweisung vernachlässigt die Gesundheit und Genesung der Opfer. »

Eine Gesellschaft auf der Suche nach Heilung
Dr. Einat Yehene, Fachpsychologe, unterstreicht das gesellschaftliche Ausmaß des Traumas: Fast 50 % der Bevölkerung leiden unter emotionaler Belastung im Zusammenhang mit der Geiselnahme. Diese kollektive Schockwelle erfordert eine der Herausforderung gewachsene Reaktion, die therapeutische Innovationen und tiefgreifende Strukturreformen kombiniert.

Jforum.fr

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