Nach mehreren Monaten voller Debatten und Spannungen hat der senegalesische Premierminister Ousmane Sonko am Freitag endlich seine allgemeine politische Erklärung vorgelegt.
Eine von der Bevölkerung, aber auch von den Abgeordneten mit Spannung erwartete Rede, in der er die Grundzüge des Programms des aktuellen Regimes unter Bassirou Diomaye Faye darlegte.
Zu den wichtigsten Ankündigungen gehörte die Aufhebung des Amnestiegesetzes, das die Freilassung von Präsident Bassirou Diomaye Faye und Ousmane Sonko aus dem Gefängnis durch Präsident Macky Sall ermöglichte. Eine symbolische Maßnahme, die aber auch für politische Unruhen sorgte. Der Premierminister brachte auch die Frage der Gegenseitigkeit bei der Visumpflicht zur Sprache und kündigte Maßnahmen an, die denen einiger Länder in Bezug auf Senegal ähneln.
Allerdings überzeugte die Erklärung nicht alle Abgeordneten, insbesondere die Opposition. Der für seine kritische Haltung gegenüber dem Regime bekannte Abgeordnete Thierno Alassane Sall äußerte Zweifel an der Durchführbarkeit der vom Premierminister gemachten Versprechen. Er warnte insbesondere vor einer übermäßigen Verschuldung des Landes zur Finanzierung dieses ehrgeizigen Programms.
Diese allgemeine politische Darstellung erfolgte in einem angespannten Kontext zwischen der Regierung und der Opposition. Tatsächlich folgte die Drohung mit einem Misstrauensantrag gegen Ousmane Sonko, was zur Auflösung der Nationalversammlung und der Abhaltung vorgezogener Parlamentswahlen geführt hatte. Bei diesen Wahlen gewann die Regierungspartei Pastef und bot dem Premierminister somit die Möglichkeit, seine Rede ohne größere Hindernisse zu halten.
In diesem Zusammenhang stieß das Regierungsprogramm von Ousmane Sonko auf große Erwartungen, aber auch große Vorbehalte, insbesondere von Seiten der Gegner, die bestimmte Vorschläge für unrealistisch halten.