War die Lage bei Volkswagen bereits angespannt, so bestätigen die Ergebnisse des 3. Quartals, dass sich der Hersteller in großen Schwierigkeiten befindet. Tatsächlich sind die Umsätze auf dem niedrigsten Stand, ebenso wie die Gewinne, die in den letzten Monaten stark eingebrochen sind.
Das Ende des Jahres rückt näher und es ist Zeit dafür im 3. Trimester für Automobilhersteller. Insgesamt ist der Trend nicht wirklich feierlich, selbst bei Marken wie Renault, denen es zwar gut geht, deren Umsätze aber immer noch sinken.
Eine alarmierende Situation für Volkswagen
Nicht alle Marken sitzen im selben Boot und für einige ist die Situation sogar besonders besorgniserregend. Genau das gilt für Volkswagen, das vor allem in Europa und China große Schwierigkeiten hat, seine Elektroautos zu verkaufen. Dies führte zu schweren Verlusten, die die Marke dazu veranlassten, schwierige Entscheidungen zu treffen, wie beispielsweise die Schließung von drei Fabriken sowie zahlreiche Entlassungen in Betracht zu ziehen. Und das, während das Unternehmen bereits die seit 30 Jahren geltende Beschäftigungsgarantievereinbarung gekündigt hat.
Und die Veröffentlichung von Ergebnisse für das 3. Quartal 2024 verheißt nichts Gutes für das Unternehmen, dessen ID.7 Tourer wir kürzlich getestet haben. Tatsächlich sind die Zahlen überhaupt nicht gut, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, die auf der Website des deutschen Konzerns einsehbar ist. Im Zeitraum von Ende Juli bis Ende September verkaufte Volkswagen ausschließlich 2,12 Millionen Autos weltweitverglichen mit 2,31 Millionen im letzten Jahr. Das entspricht einem Rückgang von 8,3 % gegenüber 2023.
Wenn wir uns die Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres ansehen, sind die Ergebnisse nicht besser, da der Konzern verzeichnete 6,46 Millionen Verkäufeein Rückgang von 4,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Und dies hatte zwangsläufig Auswirkungen auf die Finanzergebnisse des Unternehmens, die ebenfalls auf dem niedrigsten Stand sind. Volkswagen erzielte einen Umsatz von 78,48 Millionen Euro. d.h. ein Rückgang um 0,5 % im Vergleich zum letzten Jahr.
Das Betriebsergebnis, in dem die Betriebsaufwendungen nicht enthalten sind, sank im 3. Quartal um 41,7 %. Das erklärt der deutsche Hersteller in seiner Pressemitteilung Die Fixkosten sind stark gestiegen in den ersten neun Monaten des Jahres. Dies führt zu einem deutlich geringeren Vorsteuergewinn, in der Größenordnung von -59,4 %. Und nach den verschiedenen Steuern ist es noch alarmierender, da der Rückgang bei -63,7 % liegt.
Ein kleines Licht am Ende des Tunnels?
Es genügt zu sagen, dass die Situation für den deutschen Hersteller sehr angespannt ist, der einen umfangreichen Sparplan umgesetzt hat, der darauf abzielt, seine Ausgaben um rund 10 Milliarden Euro zu senken. Letzteres ist jedoch schwieriger umzusetzen als erwartet, was Volkswagen zu drastischen Maßnahmen zum Erhalt seiner Wettbewerbsfähigkeit veranlasst hat. Dies sollte insbesondere einbeziehen eine 10%ige Kürzung der Vergütung seiner Mitarbeiter sowie das Ende vieler Sozialleistungen. Aber am Ende könnte es besser werden.
In einer weiteren Pressemitteilung schlägt der Konzern etwas ermutigendere Aussichten vor. Wenn der Netto-Cashflow insgesamt oder nur im Automobilbereich abnimmt, Bestellungen sind um 9 % gestiegen in Westeuropa seit Jahresbeginn. Die Auslieferungen an Kunden werden im Jahr 2024 voraussichtlich 9 Millionen Fahrzeuge erreichen, verglichen mit 9,24 im Vorjahr. Ein kleiner Rückgang, der jedoch relativ begrenzt bleibt, insbesondere dank der positiven Resonanz auf die neuen Modelle.
Die neuesten Zahlen von Jato zeigen, dass der Skoda Enyaq und andere Volkswagen ID.4, ID.7 und ID.3 im September zu den zehn meistverkauften Elektroautos in Europa gehören. Auch das Wolfsburger Unternehmen setzt auf eine Marge von rund 5,6 %wobei zu bedenken ist, dass auch der gesamte Automobilmarkt rückläufig ist. Allerdings hat der Hersteller Schwierigkeiten, sich in China zu etablieren, wo er viele Marktanteile verloren hat. Und das liegt an der wachsenden Konkurrenz durch lokale Marken wie BYD, SAIC oder Geely, die hinsichtlich Preisen und Produktionskosten wettbewerbsfähiger sind.