Maghreb-Buchmesse: Ein Panel untersucht die Entwicklung des Schreibens im Zeitalter der Digitalisierung der Welt

Maghreb-Buchmesse: Ein Panel untersucht die Entwicklung des Schreibens im Zeitalter der Digitalisierung der Welt
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Wie lässt sich das digitale Schreiben in die große Geschichte des Schreibens einordnen? Kann digitales Schreiben die menschliche Sprache ersetzen? Wie sehr hat die Digitalisierung der Welt unser Leben verändert? Die Antworten auf diese hochaktuellen Fragen waren Gegenstand eines runden Tisches am Rande des 4Th Ausgabe der Maghreb-Buchmesse, die am 21. April in der Hauptstadt des Orients endet.

Der Human- und Sozialwissenschaftler und Mitglied des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNRS), Jean Lassègue, lehnt die Vorstellung ab, dass die Digitalisierung des Schreibens über den Menschen hinausgeht. Seiner Meinung nach kann digitales Schreiben, das über künstliche Intelligenz oder ChatGpt produziert wird, keine bereits von Menschen programmierten Probleme lösen und die menschliche Sprache nicht ersetzen. Er erklärt insbesondere, dass unsere Sprache und unser Schreiben mit menschlichen Interaktionen verbunden sind, die digitale Systeme, so ausgefeilt sie auch sein mögen, nicht erzeugen können. „Die Absicht der Kommunikation bleibt unser Privileg“, betont Lassègue. „Sicherlich kann die Automatisierung von Schrift und Sprache durch beeindruckende Maschinen erfolgen, aber nichts Neues im Sinne der Originalsprache hervorbringen“, betont der französische Forscher.

Clarisse Herrenschmidt, französisch-österreichische Archäologin und Philologin, vergleicht ihrerseits das digitale Schreiben mit dem automatischen Schreiben der Surrealisten, allerdings ohne Bewusstsein! Der Antikenhistoriker und Sprachwissenschaftler weist darauf hin, dass digitales Schreiben Teil einer mehr als 5.000-jährigen Geschichte ist. Sie erklärt, dass der Digitalisierung des Schreibens ein Geist fehlt, der Gefühle und Emotionen kommunizieren kann.

Darüber hinaus weist Andreas Pfeiffer, Multimediakünstler und Chefredakteur der Zeitschrift „Sciences and Life Mac“, darauf hin, dass die Digitalisierung der Welt den Menschen seiner intensivsten Intimität beraubt habe. Es beleuchtet die Wirkung sozialer Netzwerke bei der Trivialisierung des Körpers oder die Rolle von Suchmaschinen bei der Offenlegung der Sexualität von Millionen Internetnutzern auf der ganzen Welt.

HABEN

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