Absolution von Alice McDermott, einer Barbie-Puppe in Saigon

Absolution von Alice McDermott, einer Barbie-Puppe in Saigon
Absolution von Alice McDermott, einer Barbie-Puppe in Saigon
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KRITIK – Die faszinierende Geschichte ausgewanderter Ehefrauen während des Vietnamkrieges.

Es ist lange her. Patricia erinnert sich jedoch in einem langen Brief an Rainey gut an diese Jahre. 1963 folgte die junge Amerikanerin ihrem Mann nach Vietnam. Voller Fieber wird sie zu ihrer allerersten Cocktailparty eingeladen, auf der sich Jackie-Kennedy-Doppelgänger, bauschige Föhnfrisuren und pastellfarbene Kleider herumdrängen. Patricia lernt die charismatische Charlene kennen, die sie zwingt, ihr Baby zu halten. Das Baby erbricht und ruiniert sein hübsches Outfit. Willkommen in der Welt der Expats.

Und hier kommt wieder Alice McDermott und ihr unglaubliches Talent: Auf wenigen Seiten bereitet sie die Szene vor, in wenigen Zeilen sagt sie bereits alles über ihre Heldinnen. Patricia, von Charlene in Tricia umbenannt, ist eine naive und gewissenhafte junge Frau, deren „Das Ziel bestand darin, Partnerin (ihres) Mannes zu sein“. Charlene ist eine Bulldozerin, die ihre neue Beute in ihre zahlreichen Wohltätigkeitsorganisationen einbringt. Aggressiv und manipulativ, fähig zum Schlimmsten und plötzlich zum Besten …

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