Profitabilität der Helvetia durch Schadensfälle im Jahr 2023 beeinträchtigt – 11. April 2024 um 14:30 Uhr

Profitabilität der Helvetia durch Schadensfälle im Jahr 2023 beeinträchtigt – 11. April 2024 um 14:30 Uhr
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Zürich (awp) – Der Versicherer Helvetia verzeichnete im vergangenen Jahr einen Prämienanstieg, doch die Schadenbelastung belastete die Profitabilität der St. Gallen-Gruppe. Dennoch erhalten die Aktionäre eine um 40 Rappen auf 6,30 Franken erhöhte Dividende pro Aktie.

Im Jahr 2023 wuchs das Gesamtgeschäftsvolumen von Helvetia um 5,4 % auf 11,3 Milliarden Franken. Ohne Währungseffekte stieg er sogar um 7,2 %. Die Aktivität wurde vom Nichtlebensgeschäft getragen, dessen gezeichnete Prämien um 8,6 % auf 7,1 Milliarden stiegen, während sie im Lebensgeschäft um 1,8 % auf 3,9 Milliarden zurückgingen, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.

Angesichts der „außergewöhnlich hohen“ Schäden in der Schweiz und in Europa im vergangenen Jahr verschlechterte sich die Combined Ratio (die das Verhältnis zwischen eingenommenen Prämien und Kosten misst) um 3,1 Prozentpunkte auf 97,4 %. Die Rentabilität geriet plötzlich ins Stocken, der bereinigte Gewinn sank um 24,4 % auf 372,5 Mio. und der Nettogewinn schrumpfte um 37,3 % auf 301,3 Mio.

Im vergangenen Jahr wirkte sich unter anderem auch eine Wertberichtigung in Höhe von 27 Millionen aus, die im Rahmen der Fusion mit dem Finanzdienstleistungsportal Moneypark erfasst wurde. Im Jahr 2022 wurde die Profitabilität auch durch einen außergewöhnlichen Gewinn von 102,0 Millionen aus dem Verkauf des spanischen Lebensversicherers Sa Nostra Vida gestützt.

Im vergangenen November schätzte Helvetia, dass sich die Unwetterschäden in mehreren Märkten im 3. Quartal auf rund 200 Millionen Franken belaufen würden. Im zweiten Halbjahr richteten zahlreiche Naturkatastrophen wie Stürme, , Starkregen und ein Brand vor allem in der Schweiz, Italien und Deutschland erhebliche Schäden an.

Strategie auf Kurs

Während das Geschäftsvolumen leicht über den Prognosen der von der Agentur AWP befragten Analysten lag, übertraf die Combined Ratio knapp die Markterwartungen. Die Dividende sollte 6,28 Franken pro Aktie betragen.

Die Geschäftsleitung versicherte in einer Medienmitteilung, dass sie ihre Strategie „Helvetia 20.25“ weiter umgesetzt habe. In diesem Zusammenhang will die Gruppe unter anderem bis 2025 jährlich 100 Millionen Franken einsparen. Zudem strebt der Versicherer eine Combined Ratio zwischen 92 % und 94 % an. Die Dividende muss kontinuierlich erhöht oder zumindest gehalten werden.

Kumuliert über fünf Jahre (von 2021 bis 2025) soll die Dividendenausschüttung mehr als 1,65 Milliarden Franken betragen. Im provisionsgenerierenden Geschäft strebt Helvetia bis zum nächsten Jahr ein Volumen von über 450 Millionen Franken an. Im Jahr 2023 generierte diese Aktivität einen Umsatz von 390,5 Millionen (+11,3 %).

Die Eigenkapitalrendite soll zwischen 11 % und 14 % liegen, verglichen mit 7,5 % im Jahr 2023.

An der Schweizer Börse schienen die Anleger von diesen Ankündigungen wenig begeistert zu sein. Die Helvetia-Aktie fiel um 0,3 Prozent auf 121,30 Franken im SPI-Index mit einem Minus von 0,09 Prozent kurz nach 14.20 Uhr.

al/ck/fr/ol

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