„Der Spielraum der SNB für Zinssenkungen ist begrenzt“ (Allianz GI)

„Der Spielraum der SNB für Zinssenkungen ist begrenzt“ (Allianz GI)
„Der Spielraum der SNB für Zinssenkungen ist begrenzt“ (Allianz GI)
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„Wir erwarten eine Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank“, kommentiert Martina Honegger-Romahn, leitende Portfoliomanagerin für festverzinsliche Wertpapiere in der Schweiz, im Vorfeld der für den 20. Juni geplanten geldpolitischen Sitzung der SNB. Während sich die Mehrheit der Zentralbanken weltweit auf die Bekämpfung der Inflation konzentriere, stehe die SNB vor der gegenteiligen Herausforderung: einer niedrigen Inflationsaussicht.

„Die jüngste Inflation lag im Jahresvergleich bei 1,4 % und damit über der jüngsten Inflationsprognose von 1 %. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Zinsen bei der nächsten Zentralbanksitzung unverändert bleiben“, fügt Martina Honegger-Romahn hinzu.

Allerdings sind 43 % der Inflation auf steigende Mietpreise zurückzuführen, und zwar in einem Kontext, in dem Vermieter die Mieten nur dann deutlich erhöhen dürfen, wenn die Hypothekenzinsen steigen. Da die Zinskurve deutlich niedriger ist als im letzten Jahr, wird die Inflation aufgrund steigender Mietpreise künftig aus den Vorjahreszahlen des Verbraucherpreisindex (VPI) verschwinden. Durch die Herausnahme der Mietinflation aus dem jüngsten Verbraucherpreisindex wird die Inflation von 1,4 % auf rund 0,8 % reduziert, was auf eine Lockerung der Geldpolitik schließen lässt.

Zum Schweizer Franken erklärt Martina Honegger-Romahn: „Die Europäische Zentralbank (EZB) will die Zinsen senken, was die Zinsdifferenz zwischen der EZB und der SNB verringern wird. Dies wird einen Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken ausüben.“ disinflationär.

„Die SNB hat nur begrenzten Spielraum für Zinssenkungen, da der Leitzins derzeit nur 1,5 % beträgt und die Zentralbank zögert, zu einem Negativzinsumfeld zurückzukehren und/oder ihre Bilanz zu erhöhen. Daher ist die effektivste Vorgehensweise die Führung bei der Senkung der Zinssätze und der Lockerung der monetären Bedingungen zu übernehmen, was wahrscheinlich zu einer Abwertung des Schweizer Frankens führen wird.

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