Rattenurininfektionen erreichen in New York Rekordhöhe

Rattenurininfektionen erreichen in New York Rekordhöhe
Rattenurininfektionen erreichen in New York Rekordhöhe
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Lesezeit: 2 Minuten – Entdeckt auf Ars Technica

New York befand sich mit seiner Rattenpopulation, die auf drei Millionen geschätzt wird, schon immer im Kriegszustand. Die Stadt hat fast alles versucht, um damit fertig zu werden, von der Kohlenmonoxidvergiftung über eine effizientere Abfallbewirtschaftung bis hin zur Empfängnisverhütung. Doch der Erfolg all dieser Maßnahmen bleibt begrenzt, so dass der Metropole keine andere Wahl bleibt, als mit diesen Tieren zu leben.

Dieses Hygieneproblem ist mehr als nur eine Unannehmlichkeit: Es kann Menschenleben gefährden. Rattenurin kann tatsächlich eine bakterielle Infektion namens „Leptospirose“ verursachen, wenn man über eine offene Wunde oder Schleimhaut damit in Kontakt kommt.

Leptospirose kann einige Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfall oder sogar Husten verursachen. Unbehandelt kann es außerdem zu Leberschäden, Nierenversagen, Gelbsucht, Blutungen und Atemproblemen kommen und sogar zum Tod führen.

Seit der Pandemie haben sich die Fälle vervielfacht

Bisher war es ein marginales Problem, da es in New York City zwischen 2001 und 2020 durchschnittlich nur drei Fälle pro Jahr gab. Doch in den Jahren 2021 und 2022 gab es jedes Jahr 15 Fälle und im Jahr 2023 24. Laut Online media Ars Technica ist dies die höchste Zahl, die jemals in einem Jahr verzeichnet wurde. Der Grund dürfte ein Boom der Rattenpopulation seit der Covid-19-Pandemie sein. Glücklicherweise verlaufen die meisten Infektionen ohne großen Schaden: Von den 98 in New York registrierten Fällen endeten 6 tödlich.

In diesem Jahr wurden bisher 6 Fälle von Leptospirose registriert. Doch die Gesundheitsbehörden befürchten, dass das Schlimmste noch bevorsteht: In den Winter- und Sommermonaten sterben Bakterien schneller ab, weil sie mit extremen Temperaturen nicht gut zurechtkommen. Unter leicht warmen und feuchten Bedingungen, wie wir sie jetzt haben, gedeihen sie am besten. Deshalb wurden im Jahr 2023 die höchsten Fallzahlen im Juni und Oktober registriert.

Auch Bewohner europäischer Städte sind nicht vor der Krankheit gefeit: Im Jahr 2023 stürzte ein 18-Jähriger im niederländischen Den Haag in einen Kanal. Einige Tage später wurde er mit gelben und blutigen Augen ins Krankenhaus eingeliefert; er litt unter Fieber, Erbrechen und Durchfall. Die Diagnose dieses Patienten war eindeutig: Leptospirose, verursacht durch Rattenurin im Kanal.

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