Zwei Spiele, vier Tore –
Ein Ex-Chelsea-Junior spielt beim FC Thun gerade ganz gross auf
6:1 gewinnen die Oberländer bei Stade Nyonnais – auch dank Stürmer Declan Frith, für den sich bald Super-League-Clubs interessieren dürften.
Publiziert heute um 22:47 Uhr
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk
Manchmal sind Partien spannend, noch bevor sie begonnen haben. Ob Captain Marco Bürki nach seiner Gelbsperre in die Startaufstellung zurückkehren würde, fragten sich im Vorfeld des FC-Thun-Gastspiels in Nyon jene Menschen, die sich intensiv mit dem Club auseinandersetzen.
Teile der Anhängerschaft sehen die Leistungen des Innenverteidigers eher kritisch, und als das Duo Genis Montolio/Jan Bamert zuletzt gegen Schaffhausen überzeugt hatte, als der Münsinger fehlte, fühlten sie sich bestätigt. Mehrere Fans hielten auf den Social-Media-Kanälen des Vereins fest, Trainer Mauro Lustrinelli möge nun doch an den beiden festhalten und Bürki draussen lassen.
Der Captain ist bloss Ersatz
Dass sich der Coach und sein Staff davon haben beeinflussen lassen, ist ausgesprochen unwahrscheinlich. Auf die Bank setzen sie ihren Captain zunächst dennoch. Bamert, der gegen die Nordostschweizer für den Linksfuss in die Mannschaft gerückt war, erzielte da ein Tor und bereitete ein anderes vor – das waren keine schlechten Argumente, erneut nominiert zu werden.
Montolio und Bamert haben die Dinge am Freitagabend in der ersten Hälfte weitgehend im Griff, auch wenn Torhüter Nino Ziswiler allein in der Startphase gleich zweimal gefordert ist. Sehr viel los ist am Genfersee zu Beginn, schon in der 2. Minute gehen die Berner Oberländer in Führung – durch den erneut überragenden Declan Frith, der den Ball aus halbrechter Position mit links wunderbar in die weite Ecke schlenzt.
Lustrinellis Team könnte in den ersten 20 Minuten weitere Tore erzielen – aber auch welche kassieren. Stade Nyonnais, der letztjährige Aufsteiger, der nun am Tabellenende liegt, spielt bisweilen ganz gut mit, vermag seine Probleme im Defensivbereich aber nicht zu verbergen.
Die Gastgeber bestimmen Mitte erster Hälfte phasenweise das Geschehen, sie greifen nach rund einer halben Stunde abermals vielversprechend an. Thun kann klären, Valmir Matoshi spielt den Ball nach vorne – und Frith läuft der Innenverteidigung der Westschweizer davon und erzielt das 2:0.
Der 22-jährige Engländer stiess im Sommer dazu; davor war er beim FC Valencia unter Vertrag gestanden und dort in der 2. Mannschaft zum Einsatz gekommen. In Nyon ist der Stürmer nicht nur seiner beiden Tore wegen die dominante Figur.
Nun folgt der Spitzenkampf
Zwei Treffer gegen Schaffhausen, zwei Treffer in Nyon: Frith, der ehemalige Chelsea-Junior, ist in Hochform. Und Thun beschäftigt in ihm einen Angreifer, für den sich bald Super-League-Clubs interessieren dürften.
Nachdem die Thuner eher entgegen des Spielverlaufs auf 2:0 gestellt haben, lässt der Widerstand der Hausherren spürbar nach. Noch vor der Pause fällt das dritte Tor, Matoshi erzielt es nach einer Ecke.
Captain Bürki darf nach der Pause doch noch ran, er ersetzt den inzwischen angeschlagenen Montolio.
6:1 (!) gewinnen die Thuner; nach einem Eigentor der Westschweizer erzielt der für Frith eingewechselte Marc Gutbub zwei Treffer. Nach schwierigen Wochen hat sich Lustrinellis Team offensichtlich gefangen, es feiert den zweiten Sieg in Folge – und empfängt am nächsten Samstag Leader Etoile Carouge.
FC-Thun-Poscht
Erhalten Sie jedes Mal eine Mail, wenn ein neuer Artikel zum FC Thun erscheint.
Weitere Newsletter
Einloggen
Adrian Horn ist seit 2007 für Tamedia tätig. Er fungiert als Koordinator des Sport-Extra und arbeitet extern als Lektor.Mehr Infos
Fehler gefunden?Jetzt melden.
0 Kommentare