Ella Touon und Leonarda Balog gaben beim 2:1-Ligaheimsieg gegen Altach am Sonntag ab der 62. Minute ihr Comeback, Sarah Mattner wurde in Minute 78 eingewechselt. Das Trio könnte daher am Donnerstag Einsatzminuten bekommen, nachdem es das Hinspiel verletzungsbedingt verpasst hatte. „Die Mädels werden aber maximal 45 Minuten spielen, wir werden kein großes Risiko eingehen“, sagte St. Pöltens Trainerin Liese Brancao.
Für die Startelf sind alle drei kein Thema. Dadurch stellt sich das in der Liga noch unbesiegte Team, dem Isabelle Meyer, Mateja Zver, Jennifer Klein, Claudia Wenger und Izabela Krizaj weiter fehlen, quasi wieder fast von selbst auf. „Die Situation ist noch kritisch, aber zumindest haben wir mehr Optionen für die zweite Hälfte, wenn die Luft ein bisschen rausgeht“, sagte Brancao. Intern ist sie bemüht, so wenig wie möglich über die Thematik zu reden. „Weil das hilft keinem. Wir können es nicht ändern und müssen damit umgehen.“
„Wölfinnen“ sorgen für Verkaufsrekord
Vor einer Rekordkulisse fordert Frauen-Meister St. Pölten am Donnerstag in der UEFA Women’s Champions League den FC Barcelona heraus. Bisher sind 7.300 Tickets verkauft – so viele wie noch nie bei einem heimischen Spiel auf Vereinsebene.
Brancao legt es ähnlich an
Gegenüber dem Auftritt in Spanien kündigte sie „maximal einen Wechsel“ an. Damit dürften wieder einige Akteurinnen nicht auf ihren angestammten Positionen gefragt sein, wie Kamila Dubcova als Innenverteidigerin in einer Fünferkette. „Wir werden es auf jeden Fall ähnlich anlegen. Viel anderes können wir nicht machen, weil wenn man Barca hoch attackiert, bekommt man fix wieder so viele Tore“, schilderte die Brasilianerin ihre Sicht.
GEPA/Kevin Hackner
Im Estadi Johan Cruyff hatte ein tiefer SKN-Defensivblock mehr als eine halbe Stunde – bis zum 1:0 von Ewa Pajor (32.) – die Null gehalten. Das war der Anfang vom Ende, von Minute 38 bis 45 folgten vier weitere Gegentore. „Wichtig ist, dass wir länger besser verteidigen können, weil die ersten 35 Minuten waren richtig gut, und ich finde auch, in der zweiten Hälfte waren sehr gute Sachen drinnen. Wir dürfen aber nicht zwei Minuten schlafen, sonst passieren da drei Tore“, erläuterte Brancao.
Frauen Champions League
Spielplan und Tabellen
Das Hinspiel wurde in der Analyse noch einmal zerlegt. „Wir müssen die wichtigen Räume, wo sie wirklich gefährlich sind, ein bisschen gescheiter verteidigen. Und nach Ballgewinn haben wir zu schnell den Ball verloren, das wollen wir beides auf jeden Fall besser machen.“ Sollte ein Gegentreffer passieren, sei es zudem wichtig, das Spiel langsam zu machen, um eine neuerliche Barca-Torlawine zu verhindern. „Es wird schwierig, aber wir werden alles dafür geben, damit wir Barca ärgern können“, sagte Brancao.
Zuschauerrekord winkt
Immerhin einen Sieg hat das in der Königsklasse in dieser Saison punktelose St. Pölten schon in der Tasche. Die Kulisse wird besser sein als beim Hinspiel, das 2.586 Anhänger und Anhängerinnen verfolgt hatten. Vieles deutet darauf hin, dass der Zuschauerrekord für ein Frauen-Clubspiel in Österreich geknackt wird.
7.278 Fans hatten am 16. Juni Rapids 1:4-Testniederlage gegen die U20 des 1. FC Nürnberg gesehen. „Es ist super, dass so viele Zuschauer kommen. Wir wissen, dass das wegen Barcelona ist, aber das wird uns pushen und ist auf jeden Fall eine Extramotivation.“