Keine Bank hält sich an die Umweltziele

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Die seit 2021 erzielten Fortschritte seien laut WWF noch immer unzureichend.getty

Laut einem Ranking des WWF Schweiz erfüllt keine der 15 großen Schweizer Retailbanken die internationalen Klima- und Biodiversitätsziele.

19.11.2024, 01:0018.11.2024, 23:18

Im Durchschnitt erreichen die 15 größten Retailbanken im am Dienstag veröffentlichten WWF-Umweltranking nur 2,2 von maximal 5 Punkten. Sie sind daher in der Kategorie „durchschnittlich“ zu finden.

Eine einzige französischsprachige Einrichtung

Das einzige bewertete französischsprachige Institut, die Banque cantonale vaudoise (BCV), belegt nur den zehnten Platz. Das beste Ergebnis erzielt die Zürcher Kantonalbank, die Schlusslichter sind die St. Galler Kantonalbank (SGKB) und Valiant.

BCV bietet Unternehmen nachhaltige Kredite zu vorteilhaften Konditionen, heißt WWF willkommen. Verbesserungspotenzial besteht jedoch im Bereich der Finanzanlagen, insbesondere im Rentenbereich, wo das Institut keine nachhaltigkeitsbezogenen Produkte anbietet.

Unzureichender Fortschritt

Obwohl seit der letzten Rangliste 2021 einige Fortschritte erzielt wurden, Keine Bank schafft es, in die Kategorien „Pionier“ (4 Punkte) oder „Visionär“ (5 Punkte) aufzusteigen. Die separat analysierte Swiss Alternative Bank (BAS) ist die einzige, die in die Kategorie „Pionier“ eingestuft wird.

Insgesamt wurden die größten Fortschritte im Bereich „Kredit und Finanzierung“ erzielt. Aber auch in diesem Bereich sind die Ergebnisse immer am schlechtesten. Dies wird erklärt durch die Tatsache, dass der Großteil der Kredite für den Kauf oder Bau von Immobilien verwendet wirddie die Quelle erheblicher Kohlenstoffemissionen sind. Der Gebäudesektor verursacht fast 40 % des Energieverbrauchs in der Schweiz, ein Viertel der Treibhausgasemissionen und ist für die Zersplitterung des Territoriums verantwortlich, erinnert der WWF.

Auch im Risikomanagement haben die meisten Banken Fortschritte gemacht. Die Folgen der Klima- und Umweltkrise stellen enorme finanzielle Risiken dar, die von den Bankinstituten zwar zunehmend, aber noch nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Ein wichtiger Hebel

Positiv entwickelt sich die Situation auch im Bereich der Anlageberatung, wo Banken beispielsweise nachhaltigkeitsbezogene Fonds oder Fördermaßnahmen für die energetische Sanierung von Gebäuden anbieten. Allerdings reichen diese Bemühungen noch nicht aus, um Investitionen systematisch in nachhaltige Betriebe und Gebäude zu lenken, urteilt der WWF.

Im Allgemeinen konzentrieren sich die Bemühungen der Banken fast ausschließlich auf den Klimasektor, ignorieren jedoch weitgehend die Auswirkungen auf die Artenvielfalt, die Entwaldung oder die Verschmutzung der Umwelt und der Wasserstraßen.

Durch die Gewährung von Krediten und Finanzinvestitionen trägt der Bankensektor entscheidend zur Entwicklung der Wirtschaft bei. Damit hat es einen wichtigen Hebel für den Klima- und Naturschutzerinnert sich der WWF.

Die Bewertung der Umweltorganisation basiert auf insgesamt 32 Kriterien. Bei dem Ranking geht es vor allem um die Bewertung der Haupttätigkeit von Banken, ihrer Geschäftsführung sowie der Bewertung der daraus resultierenden ökologischen Auswirkungen. (sda/ats)

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