Endlich wissen wir, wo wir auf dem Mars nach Leben suchen müssen

Endlich wissen wir, wo wir auf dem Mars nach Leben suchen müssen
Endlich wissen wir, wo wir auf dem Mars nach Leben suchen müssen
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Seit mehreren Jahren erregt der Planet Mars das Interesse von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt, insbesondere aufgrund des Vorkommens von Methan in seiner Atmosphäre. Obwohl dieses Molekül auf der Erde alltäglich ist, ist es auf dem Roten Planeten faszinierend, weil es ein Zeichen biologischer Aktivität sein könnte. Saisonale Schwankungen des Methangehalts, die von Marsrovern beobachtet wurden, lassen darauf schließen, dass biologische Prozesse dafür verantwortlich sein könnten, doch bisherige Forschungen waren nicht schlüssig. Andererseits ist die Vorstellung von Leben auf dem Mars angesichts der extremen Bedingungen auf der Planetenoberfläche weiterhin schwer vorstellbar. In jüngerer Zeit haben Wissenschaftler endlich einen bestimmten Ort identifiziert, an dem die Bedingungen für das Leben geeigneter sind.

Das Geheimnis des Mars-Methans: Ein wichtiger Hinweis

Der Methan wurde erstmals 2003 in der Marsatmosphäre entdeckt und weckte große wissenschaftliche Neugier. Auf der Erde wird dieses Molekül tatsächlich häufig mit biologischen Prozessen in Verbindung gebracht, insbesondere mit der Produktion von Methan durch sogenannte Mikroorganismen Methanogenedie in anoxischen Umgebungen gedeihen. Von da an befeuerte der Nachweis von Methan auf dem Mars sofort die Hypothese, dass mikroskopisch kleine Lebensformen auf dem Roten Planeten existieren könnten oder existiert haben. Tatsächlich könnten terrestrische Methanogene, die Methan als Nebenprodukt ihres Stoffwechsels produzieren, eine plausible Quelle dieses Gases auf dem Mars sein.

Diese biologische Interpretation ist jedoch nicht die einzig mögliche Erklärung. Methan kann auch resultieren aus geologischen Phänomenenwie chemische Reaktionen zwischen Wasser und Mineralien, ein Prozess, der als bekannt ist Serpentinisierung. Diese Reaktion erzeugt Methan, erfordert jedoch nicht die Anwesenheit von Leben. Darüber hinaus könnten auch Phänomene vulkanischer Aktivität oder anderer geochemischer Prozesse das Vorhandensein von Methan in der Marsatmosphäre erklären.

Der Saisonalität dieser Methanschwankungen, die von Marsrovern und umlaufenden Satelliten beobachtet werden, trägt zusätzlich zur Rätselhaftigkeit bei. Wenn diese Variationen mit biologischen Prozessen verknüpft sind, könnten sie Zyklen biologischer Aktivität entsprechen. Allerdings gibt es noch keine endgültige Antwort, und dieses Dilemma treibt die Forschung auf dem Mars weiterhin voran.

Die Erdanalogie: Auf der Suche nach Leben in extremen Umgebungen

Angesichts dieser Unsicherheit haben Wissenschaftler ihre Studien auf die extremen Umweltbedingungen des Planeten konzentriert und nach Analogien auf der Erde gesucht, an Orten, an denen unter ähnlichen Bedingungen Leben entstehen könnte und an denen Wasser und Energie vorhanden sein könnten. . Zu diesen Umgebungen gehören tiefe Meeresböden, Eiswüsten und sogar unterirdische Höhlen. An diesen unwirtlichen Orten hat das Leben kreative Wege zum Überleben gefunden, einschließlich der Produktion von Methan unter Bedingungen, in denen kein Sauerstoff vorhanden ist.

Durch die Untersuchung dieser extremen Lebensräume auf der Erde haben Wissenschaftler begonnen, Parallelen zum Mars zu ziehen und nach ähnlichen Orten zu suchen, an denen Leben unter der Oberfläche des Roten Planeten gedeihen könnte. Eines der interessantesten dieser Analoga auf der Erde ist der Lebensraum von Methanogenen, die in gefunden wurden tiefe Risse in der Erdkruste, subglaziale Seen und Salzbecken ohne Sauerstoff. Diese Lebensräume ähneln bestimmten Orten auf dem Mars, und die Suche nach Methanogenen unter diesen extremen Bedingungen ist zu einem wichtigen Ziel geworden.

Acidalia Planitia: Der ideale Ort für die Suche nach Leben

Nach Jahren der Forschung und Analyse hat sich ein bestimmter Ort auf dem Mars als der beste Kandidat für die Unterbringung von Leben herausgestellt: Acidalia Plainiaeine weite Ebene auf der Nordhalbkugel des Planeten. Diese Region weist in der Tat besonders interessante geologische Merkmale auf, insbesondere Gebiete, in denen flüssiges Wasser vorkommen könnte Tiefen zwischen 4,3 und 8,8 Kilometern unter der Oberfläche. Die Temperatur in diesen Tiefen ist bemerkenswert hoch genug, um das Vorhandensein von Wasser zu ermöglichen, und die Forscher schätzten, dass der Salzgehalt, der pH-Wert und die Verfügbarkeit von Wasserstoff diese Region zu einem idealen Ort für die Unterbringung von Methanogenen, Mikromethan produzierenden Organismen, machen.

Die Kombination dieser Faktoren macht es daher zum vielversprechendsten Ort, um Leben, selbst in Form primitiver Mikroorganismen, nachzuweisen.

Der Übergang zwischen den Regionen Acidalia Planitia und Tempe Terra auf dem Mars. Wir können dendritische Kanäle sehen, die häufig auf der Erde zu finden sind. Dies ist ein starker Beweis für die Existenz von Wasser in der Vergangenheit des Roten Planeten. Bildnachweis: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

Nächste Schritte

Obwohl die Bedingungen auf Acidalia Planitia ideal für das Leben zu sein scheinen, gibt es noch viel zu tun, bevor sein Vorkommen bestätigt werden kann. Derzeit können Rover nicht die erforderliche Tiefe erforschen, um Umgebungen zu erreichen, die für unterirdisches Leben geeignet sind. Forscher setzen daher auf zukünftige Missionen, die tiefere Bohrungen unter der Marsoberfläche ermöglichen. Konkretere Antworten erhoffen sich Wissenschaftler von künftigen Mars-Missionen, die zum Teil auch die Möglichkeit zur Rückführung von Proben zur Erde beinhalten.

Mittlerweile bietet die Untersuchung der Bedingungen auf dem Mars in Verbindung mit den gewonnenen Erkenntnissen über die extremen Umgebungen der Erde einen soliden Rahmen für die Forschung. Dieser Fortschritt ist ein wichtiger Schritt auf der Suche nach außerirdischem Leben, und die Hoffnung, Lebenszeichen auf dem Mars zu entdecken, ist größer denn je.

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