Ist Aperol Spritz wirklich krebserregend? Forscher nehmen Getränk unter die Lupe

Ist Aperol Spritz wirklich krebserregend? Forscher nehmen Getränk unter die Lupe
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Stand: 30.06.2024, 05:25 Uhr

Von: Julia Stanton

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Gerüchte auf Social Media könnten Aperol-Liebhaber derzeit beunruhigen: Dort wird behauptet, dass das beliebte Sommergetränk krebserregend ist. Was ist dran?

Frankfurt — Für viele Menschen in Deutschland gibt es nichts Besseres als einen erfrischenden Aperol Spritz an einem lauen Abend im Sommer. Aber glaubt man Facebook-Posts, die derzeit die Runde machen, sollte das Getränk mit Vorsicht genossen werden. Oder besser gesagt: gar nicht. Dort heißt es nämlich, dass Aperol Spritz krebserregenden Stoffe beinhalte. Reine Panikmache oder ist an der Behauptung was dran?

Faktencheck: Ist Aperol Spritz wirklich krebserregend?

Nun ja, die Wahrheit liegt bekanntlich in der Mitte. Aber leichte Entwarnung, Aperol Spritz ist nicht mehr krebserregend als andere alkoholische Getränke auch. Zunächst einmal die Fakten: Der italienische Likör, der zur Campari-Gruppe gehört, wird meist mit Prosecco und Mineralwasser gemischt und als „Aperol Spritz“ serviert. Das Getränk ist an seiner auffälligen orange-roten Farbe zu erkennen, die durch die Farbstoffe E 110 (Orange-Gelb S) und E 124 (Cochenille-Rot A) entsteht.

Viele Menschen trinken Aperol gerne im Sommer. Doch derzeit wird im Netz behauptet, dass das Getränk krebserregend sei. (Symbolbild) © Sebastian Willnow/dpa

Es stimmt, dass diese Azofarbstoffe umstritten sind: Laut der Verbraucherzentrale Berlin können sie bei Personen, die gegen zu Allergien neigen, pseudoallergische Reaktionen auslösen. Trotzdem: Ein erhöhtes Krebsrisiko geht von ihnen nicht aus. Die in Aperol verwendeten Mengen gelten als unbedenklich und sind als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für E 110 und E 124 Höchstmengen für die tägliche Aufnahme festgelegt: In Spirituosen wie Aperol dürfen diese Farbstoffe in einer Gesamtkonzentration von bis zu 200 Gramm pro Liter konsumiert werden. Eine Person mit einem Gewicht von 70 Kilogramm kann somit täglich bis zu 490 ml Aperol konsumieren, ohne die zulässigen Grenzwerte zu überschreiten. Das sollte aber kein Problem sein, schließlich gibt es mehr als genug alternative Sommer-Cocktails.

Kann tatsächlich laut Krebsforschung die Lebenserwartung verkürzen – schuld ist der Alkohol

Was aber richtig an der Behauptung ist: Aperol enthält Alkohol und Alkohol erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken. Das ist aber sicher keine ganz neue Erkenntnis. Die Medizin verweist darauf schon seit Jahren. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) steigt durch Alkoholkonsum das Risiko für Speiseröhren- und Leberkrebs. Rund vier Prozent der jährlichen Krebsfälle in Deutschland sind direkt auf Alkohol zurückzuführen.

Wie die Deutsche Krebsgesellschaft auf ihrer Homepage erklärt, verkürzen bereits rund 200 Gramm Alkohol in der Woche die Lebenserwartung um zwei Jahre. Umgerechnet wären das das tägliche 0,5er-Feierabendbier oder zwei Flaschen Wein. Wobei schon kleinere Mengen das Risiko steigen lassen, so die Deutsche Krebsgesellschaft.

Die Weltgesundheitsorganisation sieht insbesondere in Deutschland Handlungsbedarf, da der Alkoholkonsum hierzulande im internationalen Vergleich sehr hoch ist. Viele Deutsche haben ein Alkoholproblem. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Krebsrisiko, sondern erhöht auch das Risiko für andere gesundheitliche Probleme wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. (Saft/dpa)

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