Die Schweizerische Exportrisikoversicherung versichert neu drei Gaskraftwerke im Ausland. Dabei handele es sich um zwei Projekte in Vietnam und eines in Turkmenistan, sagte das Seco gegenüber Keystone-ATS und bestätigte damit Angaben der deutschsprachigen Tamedia-Zeitungen.
Die Versicherungssumme für die drei Gasanlagen beträgt insgesamt 520 Millionen Franken, lesen wir am Montag in den Tamedia-Zeitungen. Zusammen werden die drei Gaskraftwerke voraussichtlich rund acht Millionen Tonnen CO2 ausstoßen: 5 Millionen Tonnen für das eine in Turkmenistan und 3 Millionen für die beiden in Vietnam. Dies entspricht rund 20 % der Treibhausgasemissionen der Schweiz.
Allerdings versprach Bern im Rahmen der Glasgower Klimakonferenz Ende 2021, Unternehmen, die Öl-, Kohle- oder Gasprojekte im Ausland durchführen, nicht mehr zu begünstigen.
Interessenabwägung
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) schreibt dazu, dass die Schweiz bestrebt sei, die Glasgow-Erklärung auch im Wirkungsbereich der Schweizerischen Risikoversicherung (Serv) umzusetzen. Allerdings kann es in manchen Fällen zu Zielkonflikten kommen, die eine sorgfältige Abwägung erfordern. Sicher ist, dass Serv keine Projekte mehr durchführen wird, die auf Kohle, Öl oder Torf basieren.
Das Seco betont weiter, dass Gaskraftwerke weiterhin wichtig für eine klimafreundlichere Energieproduktion und für den wirtschaftlichen Fortschritt in Entwicklungs- und Schwellenländern bleiben. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Gaskraftwerk den Verzicht auf Kohle- oder Ölkraftwerke ermöglicht und so dazu beiträgt, den CO2-Ausstoß eines Landes deutlich zu reduzieren.
Das Seco erinnert an die beiden wichtigsten rechtlichen Ziele von Serv: die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Schweiz sowie die Förderung des Exports von Schweizer Unternehmen. Nach Angaben von Tamedia würden von diesen Projekten die Unternehmen Calik Enerji Swiss AG in Luzern und General Electric Global Parts & Products im Kanton Aargau profitieren.