Die Virgin Group bereitet die Abgabe eines Angebots über fast 600 Millionen Euro für den Erwerb mehrerer Hochgeschwindigkeitszüge vor. Ein erster Schritt in Richtung Konkurrenz zu Eurostar?
Paris und London schienen noch nie so zugänglich zu sein. Die Virgin-Gruppe möchte ihren Plan, mit Eurostar zu konkurrieren, beschleunigen, indem sie bereits den Kauf von Hochgeschwindigkeitszügen prüft, wie ein Unternehmenssprecher sagte.
„Virgin Group“, zu der bereits die Fluggesellschaft Virgin Atlantic gehört, will 12 Hochgeschwindigkeitszüge von der Evolyn-Gruppe erwerben, einem auf die Branche spezialisierten Start-up. Ein Kauf, den das Unternehmen bis nächsten März abschließen will. Ihr Ziel: Strecken anzubieten, die London mit dem übrigen Kontinentaleuropa verbinden.
„Eine neue kanalübergreifende Ära“
Ihr Angebot würde in der Größenordnung von 500 Millionen Pfund Sterling liegen, also rund 595 Millionen Euro. Sie analysieren derzeit Vorschläge mehrerer großer Konzerne: Siemens, Hitachi, Alstom und Talgo. Für das Gesamtprojekt sind schätzungsweise 1,2 Milliarden Euro erforderlich.
Der Sprecher der Gruppe erklärte: „Der Versuch, ein neues Routenangebot über den Kanal anzubieten, stellt eine große Herausforderung dar. Wir glauben, dass Virgin angesichts seines Erfolgs in der Bahnindustrie das ideale Unternehmen ist, um eine neue kanalübergreifende Ära einzuleiten.
Das Unternehmen im Besitz von Richard Branson würde versuchen, das 30 Jahre alte Monopol von Eurostar herauszufordern (14. November 1994). Als Tochterunternehmen der SNCF ist sie derzeit die einzige, die Bahnreisen zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Rest Europas anbietet.
Nach dem britischen Markt Europa
Die eigene Zugtochter der Virgin-Gruppe heißt „Virgin Rail Group“ und besteht seit 1997. Sie gehört zu 51 % der Gruppe und zu 49 % einem anderen britischen Transportriesen: der Stagecoach Group. Sie wurde in den 1990er Jahren gegründet, um die Privatisierung des britischen Eisenbahnsektors zu nutzen, und hat sich als führendes Unternehmen für die Verbindung zwischen den wichtigsten Städten des Vereinigten Königreichs etabliert: London, Manchester, Liverpool, Glasgow, Edinburgh und Chester.
Seit Ende 2023 verfolgt das Unternehmen eine aggressive Politik und kündigt an, von England aus in den internationalen Zugmarkt einsteigen zu wollen. Ein Ziel, das Virgin im Jahr 2025 unbedingt erreichen will.
