Während Canal+ in dieser Saison die gesamte Champions League überträgt, werden die Spiele der Young Boys Bern nicht in Frankreich übertragen. Das für Mittwochabend um 21 Uhr geplante Spiel gegen Celtic Glasgow ist für Abonnenten nicht sichtbar. Eine Situation, die sich direkt aus den französischen Vorschriften zur Werbung für risikoreiche Finanzdienstleistungen ergibt.
Ein Verbot steht im Zusammenhang mit dem Trikotsponsor der Young Boys Bern
Das Problem liegt beim Hauptsponsor des Schweizer Clubs, Plus500, einem Unternehmen, das sich auf Investmentdienstleistungen für risikoreiche Finanzverträge spezialisiert hat. Seit 2016 ist in Frankreich die Werbung für diese Art von Dienstleistung bei Sportwettkämpfen verboten. Eine regulatorische Vorgabe, die auch für die Übertragung von Spielen im Fernsehen gilt. Ziel dieser Maßnahme ist es, Verbraucher vor Finanzprodukten zu schützen, die von der Finanzmarktaufsicht (AMF) als riskant eingestuft werden.
Die Generaldirektion für Wettbewerb, Verbraucherangelegenheiten und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) erinnerte Canal+ kürzlich an dieses Verbot und betonte, dass die Nichteinhaltung dieser Regel zu Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro pro festgestelltem Verstoß führen könnte. . Bereits letzte Saison war beIN Sports von einem Präzedenzfall betroffen, der die Übertragung von Spielen der Young Boys Bern in der Champions League verhinderte. Diese Einschränkung erstreckt sich auch auf andere Vereine, die von ähnlichen Marken gesponsert werden, wie beispielsweise Atalanta Bergamo in der Serie A.
Eine heikle Situation für Canal+ und die betroffenen Clubs
Als offizieller Sender der Champions League steht Canal+ vor einem rechtlichen und kommerziellen Problem. Durch die Entscheidung, die betreffenden Spiele nicht zu übertragen, respektiert der Sender die französischen Vorschriften, schränkt jedoch das Erlebnis seiner Abonnenten ein. Für Vereine kann dieser Mangel an Sichtbarkeit in einem strategischen Markt wie Frankreich ein Hindernis für ihre Beziehungen zu Sponsoren und ihre internationale Attraktivität darstellen.
-Die Young Boys Bern, Gruppenletzter mit null Punkten, sind bereits aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Auch wenn ihre sportlichen Leistungen keine großen Hoffnungen wecken, wirft dieses Verbot ein umfassenderes Problem für europäische Vereine auf: die Vereinbarkeit der Bedürfnisse ihrer Sponsoren mit den rechtlichen Anforderungen der Länder, in denen ihre Spiele übertragen werden.
Welche Perspektiven haben Sender und Sponsoren?
Diese Situation verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen internationale Rundfunkanstalten stehen. Durch die zunehmende Verbreitung lokaler Vorschriften und Beschränkungen für bestimmte Arten von Werbung wird die Verwaltung der Übertragungsrechte immer komplexer. Vereine wiederum könnten dazu veranlasst werden, ihre Partnerschaften mit Unternehmen zu überdenken, deren Aktivitäten in bestimmten Ländern eingeschränkt sind, auf die Gefahr hin, ihre Sichtbarkeit in strategischen Märkten zu verringern.
Der Fall der Young Boys Bern wirft eine grundlegende Frage auf: Wie können Rundfunkveranstalter, Vereine und Sponsoren effektiv zusammenarbeiten und dabei die lokalen Vorschriften respektieren? Eine Herausforderung, die die Prioritäten kommerzieller Partnerschaften im Fußball neu definieren könnte.