Warum liegt uns der Schutz von Steuerhinterziehern in der Schweiz so am Herzen?

Warum liegt uns der Schutz von Steuerhinterziehern in der Schweiz so am Herzen?
Warum liegt uns der Schutz von Steuerhinterziehern in der Schweiz so am Herzen?
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Was geschah als nächstes? Die Bundesverwaltung sagt dies nicht.

In der Schweiz sind die Debatten und Urteile der Strafgerichte jedoch öffentlich. Es ist ein Grundprinzip unserer Demokratie, verankert in der Strafprozessordnung und bestätigt vom Bundesgericht. Diese Publizität gewährleistet die Gleichbehandlung sowie das ordnungsgemäße Funktionieren der Justiz. Das souveräne Volk kann den Debatten und dem Urteil eines Mörders, Einbrechers oder Gauners beiwohnen und sich so davon überzeugen, dass die Richter gute Arbeit leisten.

Doppelmoral

Aber dieses schöne Prinzip gilt nur sehr mühsam, wenn es um Verstöße gegen das Verwaltungsrecht geht – das, was die Funktionsweise unserer Verwaltungen regelt. DER Beobachter Ein markantes Beispiel wurde im vergangenen September festgestellt. Die Eidgenössische Zollverwaltung, offenbar entschlossen, bei der Transparenz einen Rückzieher zu machen, hat gerade beschlossen, alle ihre Entscheidungen ab sofort zu anonymisieren.

Sie erinnern sich vielleicht an Urs Schwarzenbach, diesen Zürcher Milliardär, dem vorgeworfen wird, einige seiner Meistergemälde (Picasso, Miró usw.) importiert zu haben, indem er die Mehrwertsteuer in Höhe von mehreren zehn Millionen Franken hinterzogen hat. Wenn er heute Probleme mit dem Zoll hätte, wäre es sehr schwierig, seine Identität zu erfahren.

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Diese Undurchsichtigkeit betrifft auch Verbraucher. Dort geht es nicht mehr nur darum, zu überprüfen, ob die Verwaltung ihre Arbeit richtig macht, sondern darum, sich selbst zu schützen. Alltag 20 Minuten Beispielsweise wurden diese Fälle von Lebensmittelvergiftungen in Restaurants gemeldet. Diese Einrichtungen sind den Behörden bekannt, sie weigern sich jedoch, ihre Namen zu nennen. Und schade für die anderen betrunkenen Kunden, die nie erfahren werden, woher ihr Leiden kommt.

Eine Gelegenheit, die es zu nutzen gilt

Da eine Überprüfung des Verwaltungsstrafrechts im Gange ist, könnte sich etwas ändern. Zu haben. Die Transparenzvorschläge sind interessant, werfen aber Fragen auf. Im erläuternden Bericht können wir zum Beispiel lesen: „Zu den Interessen, die bei der Entscheidung über das Beratungsersuchen zu berücksichtigen sind, zählen auch gesetzlich geschützte Geheimnisse, insbesondere das Steuergeheimnis.“ In solchen Fällen muss die Anonymisierung so erfolgen, dass die Identität der betroffenen Person geheim bleibt.

Warum sollte das Steuergeheimnis so geschützt werden, wie es heute ist? Hier gibt es eine überraschende Anomalie. Das Arztgeheimnis deckt nicht die Identität eines Arztes ab, der seine Patienten misshandelt, und das Bankgeheimnis schützt nicht die Täter eines Überfalls. Auf jeden Fall sollte der Täter eines Steuerbetrugs nicht durch das Steuergeheimnis geschützt sein. Es gibt genügend Raum für eine offene politische Diskussion im Parlament, die noch aussteht.

Das Beispiel Schwarzarbeit

Es gibt Hoffnung. Die Geschichte zeigt, dass Transparenz möglich ist, wenn die Wirtschaft oder die Sozialpartner gemeinsame Interessen haben. Schweizer Landwirte kämpfen seit langem für mehr Transparenz bei illegalen Lebensmittelimporten. Für sie muss ein Metzger, der illegal Fleisch importiert, öffentlich beurteilt werden.

Es gibt ein Modell, dem man folgen kann: Der Name jedes wegen Schwarzarbeit verurteilten Unternehmens wird auf einer von der Bundesverwaltung veröffentlichten schwarzen Liste veröffentlicht. Es ist der politische Konsens zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, der Transparenz im Kampf gegen Schwarzarbeit ermöglicht hat. Bleiben wir optimistisch!

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