Entkonsumtion: Weg zur weitverbreiteten Armut!

Entkonsumtion: Weg zur weitverbreiteten Armut!
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Begriffe wie „nachhaltige Entwicklung“, „Ökoverantwortung“ und „Degrowth“ haben sich längst als Standards des Umweltbewusstseins etabliert. Aber ihr übermäßiger Gebrauch hat ihnen ihre Substanz und ihre Mobilisierungskraft entzogen und sie in den Rang konventioneller Klischees verbannt.

Angesichts der wachsenden Gleichgültigkeit gegenüber alten Slogans sehen wir „Entkonsumtion“ als neuen Schlachtruf.

Natürlich steht es jedem frei, sein Verhältnis zum Konsum zu überdenken. Sich vom Besitzkult zu lösen und den Verben „haben“ und „sein“ ihre jeweilige Bedeutung zurückzugeben, kann nur von Vorteil sein.

Fehler

Begehen wir andererseits nicht den „Kompositionsfehler“!

Dabei handelt es sich um einen weithin dokumentierten logischen Fehler, der darin besteht, das, was für den Einzelnen gilt, auf die Gesellschaft auszudehnen.

Wer jedoch den Verzicht auf den Rang eines höchsten gesellschaftlichen Wertes erhebt, begeht einen gewaltigen Irrtum, indem man individuelles Verhalten auf die kollektive Ebene überträgt.

Stellen wir uns für einen Moment vor, dass ein Teil der Bevölkerung an dieser modernen Askese festhält und sich verpflichtet, niemals etwas Neues zu kaufen.

Erstens vervielfachen sich Produktionseinbrüche und Arbeitsplatzverluste ohne Konsum, mit vorhersehbaren Dominoeffekten auf alle Branchen, auf Liefer-, Vertriebs- und Marketingketten sowie auf die Aktienkurse.

Nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 könnten wir die Mega-Depression von 2029 erleben.

Zweitens brechen die Staatseinnahmen ohne Konsum und Arbeit zusammen.

Der Mangel an Finanzmitteln wird eine Reduzierung der von den Dekonsumisten so geschätzten öffentlichen Dienstleistungen erfordern, insbesondere des öffentlichen Verkehrs.

Wenn man schließlich etwas Neues braucht, um etwas Gebrauchtes zu bekommen, wie kann man sich dann vorstellen, dass es genug Gebrauchtwaren gibt, um alle Bedürfnisse zu befriedigen?

Was als freiwillige Armut beginnt, wird schnell zu aufgezwungener Armut.

Armut

Seien wir daher vorsichtig mit der Dekonsumtionisten-These.

Weit davon entfernt, das Allheilmittel zu sein, das die Türen zum Glück und zum ökologischen Paradies öffnen würde, ist diese neue Modeerscheinung ein Vorbote weit verbreiteter Armut!

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