Von nun an ist der Finanzierungs- bzw. Refinanzierungsbedarf am AT1-Markt sehr gering. Diese Situation sollte es dem Markt ermöglichen, in den kommenden Monaten von einem lebhaften Umfeld zu profitieren.
Im September erlebte der Primärmarkt für AT1-Anleihen eine beispiellose Aktivität mit der Emission von Wertpapieren im Gesamtwert von mehr als 13 Milliarden Euro. Seit der Gründung dieses Marktes im Jahr 2014 haben die monatlichen AT1-Emissionen nie die Schwelle von 10 Milliarden Euro überschritten.
Unsere Analyse
Die Emissionen im September machten etwa 6 % der gesamten ausstehenden Beträge am AT1-Markt aus. Diese starke Emissionswelle entspricht insbesondere der Refinanzierung einer bestimmten Anzahl von Wertpapieren, deren Kündigungstermin kurz bevorsteht und die von den Emittenten umgehend ersetzt werden. Somit sind fast alle Wertpapiere, deren Kündigungstermin im Jahr 2024 festgelegt wurde, bereits refinanziert, ebenso 28 % der Wertpapiere mit Kündigungstermin im Jahr 2025.
Interessanterweise wurden die Preise auf dem Sekundärmarkt für AT1 trotz sehr hoher Emissionen nicht beeinflusst. Dies verdeutlicht die Fähigkeit des Marktes, diese Probleme zu absorbieren, und zeigt das starke Interesse der Anleger an diesen Wertpapieren. Auch die Emittenten profitierten im September von einem günstigen Umfeld nach dem Rückgang der Zinsen und Spreads im Sommer und zogen es vor, sich zu refinanzieren, ohne das Risiko einzugehen, auf einen späteren Zeitpunkt zu warten.
Von nun an ist der Finanzierungs- bzw. Refinanzierungsbedarf am AT1-Markt sehr gering. Diese Situation sollte es dem Markt ermöglichen, in den kommenden Monaten von einem lebhaften Umfeld zu profitieren.
