Nach der Pause haben sich wohl einige Fans verwundert die Augen gerieben: Mario Frick ist nach einem 0:2-Rückstand enttäuscht über den schwachen Auftritt seiner Luzerner und nimmt zur Pause einen Fünffachwechsel vor. Auch Goalie Pascal Loretz muss seinen Platz im Kasten räumen – der Grund dafür ist allerdings eine Verletzung.
Die Wechsel zeigen zwischenzeitlich Wirkung. Luzern dreht auf und kann auf 2:2 stellen. Die Gäste können dann aber nicht an die starke Viertelstunde anknüpfen.
Ilyas Chouaref ist omnipräsent, wenn Sion angreift. Der Flügel stellt die Luzerner Abwehr, welche ohne den kranken Luca Jaquez auskommen muss, immer wieder vor diverse Probleme. Das 2:0 und 4:2 macht er selbst und beim 3:2 spielte er den letzten Pass.
Sion dominierte die Luzerner in der ersten Halbzeit. Die Luzerner kamen nur einmal gefährlich vor das Sittener Tor. Die Walliser hatten kurz nach der Pause eine kleine Baisse, mussten den Ausgleich hinnehmen. Sion erwachte aus dem Tiefschlaf und spielte sich gleich mehrere Topchancen heraus.
Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Gradzahlen kommen die Luzerner nicht auf Betriebstemperatur. Gäste werden in der ersten Hälfte regelrecht überfahren. Entsprechend ist Frick bedient und nimmt seinen Fünffachwechsel vor. Nach dem Spiel gegen blue sagt der Cheftrainer: «So einen peinlichen Auftritt wie heute habe ich als Trainer noch nie erlebt. Ich entschuldige mich bei allen Fans.» Er könne sich nicht erklären, wie so eine Leistung zustande kam. Seiner Mannschaft habe er in Pause gesagt, dass er nur aus Respekt nicht in der ersten Hälfte gewechselt hat.
Besonders frustrierend für Frick ist, dass sie eigentlich eine gute Woche hatte: «Die Jungs pushen sich im Training und sind dann am Sonntag um 14:15 nicht bereit. Das verstehe ich einfach nicht.»
2′ I 1:0 I Sion legte los wie die Feuerwehr. Chouaref flankte von links in die Mitte. Liam Chipperfield legte mit dem Kopf auf Dejan Sorgic ab, der volles Risiko nahm und den Ball unhaltbar in die Maschen drosch.
18′ I 2:0 I Luzern wurde nach einem Ballverlust ausgekontert. Chouaref lief mit dem Ball über den halben Platz und wurde nicht gestellt. Der Sittener zog trotz Anspielstationen ab und traf. Pascal Loretz im Luzerner Tor machte keine gute Figur: Der Schuss war zwar scharf, aber nicht platziert.
49′ I 2:1 I Luzern erhilet im Halbfeld einen Freistoss zugesprochen. Der Ball wurde nicht direkt in den Strafraum gespielt, sondern quer auf Aleksandar Stankovic. Dieser spielte eine gefühlvolle Flanke und Thibault Klidjé traf mit einem Monster-Kopfball.
59′ I 2:2 I Wieder war es Klidjé, der richtig stand. Die Walliser waren nach dem Fünffachwechsel von der Rolle. Klidjé stand im Strafraum völlig frei und traf ohne Probleme zum Ausgleich.
61′ I 3:2 I Die Freude der Luzerner über den Ausgleich währte nicht lange. Über die rechte Seite ging es sehr schnell. Chouaref versuchte Sorgic in der Mitte anzuspielen, Jesper Löfgren versuchte zu klären, traf aber in die eigenen Maschen.
89′ I 4:2 I Chouaref zog allen davon und traf zum 4:2-Endstand. Vasic im Tor hatte keine Abwehrchance.
Jetzt steht zuerst die Nati-Pause an. Danach trifft Sion auswärts auf Lausanne und Luzern empfängt die Young Boys.
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