Die EPFL will ihren ökologischen Bauernhof in ein Zentrum für Grundlagenwissenschaften umwandeln – rts.ch

Die EPFL will ihren ökologischen Bauernhof in ein Zentrum für Grundlagenwissenschaften umwandeln – rts.ch
Die EPFL will ihren ökologischen Bauernhof in ein Zentrum für Grundlagenwissenschaften umwandeln – rts.ch
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Das Präsidium der Eidgenössischen Polytechnischen Schule Lausanne (EPFL) möchte den Pachtvertrag mit der Bauernkollektiv, das seit Anfang 2020 auf dem Anwesen lebt und arbeitet, nicht verlängern. Der Bassenges-Hof soll ein Forschungszentrum werden und Ausbildung bis 2026.

Es ist die Geschichte einer Auseinandersetzung um ein Stück Land. Seit Anfang 2020 bewirtschaften rund zehn Landwirte, darunter drei Lehrlinge, eine Fläche von rund zehn Hektar auf den Campusgeländen der Universität Lausanne und der EPFL.

Dieselbe EPFL möchte jedoch die Räumlichkeiten zurückgewinnen, um ihr neues Zentrum für Grundlagenwissenschaften dorthin zu verlegen, was zum großen Entsetzen des Bassenges-Kollektivs führt. „Wir sind ziemlich wütend und ein wenig desillusioniert“, bezeugt Tom Müller, einer der Mitglieder des Kollektivs, am Donnerstag um 12:45 Uhr.

Dennoch hatte das Kollektiv bei der Projektausschreibung 2019 unter rund zwanzig Bewerbungen die Gunst der EPFL erhalten. Damals hatten sich die beiden Parteien auf eine mögliche Vertragsverlängerung ab Anfang 2026 geeinigt.

Der EPFL fehlt Land

Allerdings fehlt der EPFL Land für ihre Entwicklung und sie will nun weiterziehen. „Wir glauben, dass es in unserer Verantwortung liegt, die Farm im Einklang mit unseren Hauptaufgaben, nämlich Bildung und Forschung, zu nutzen“, sagt der Vizepräsident für Betrieb der EPFL.

Matthias Gäumann weist darauf hin, dass die Domain dem Kollektiv derzeit für einen symbolischen Franken zur Verfügung gestellt wird. Er betont auch, dass landwirtschaftliche Flächen nicht betroffen sein werden, lediglich die Wirtschaftsgebäude werden in ein Forschungszentrum umgewandelt.

Ein Modell der Agrarökologie

Das Bassenges-Kollektiv behauptet jedoch, dass sein gesamtes Projekt ohne seine Farm zusammenbricht. Dies basiert tatsächlich auf einem Agrarökologiemodell, nämlich biologischer, lokaler, zirkulärer und sehr wenig mechanisierter Landwirtschaft. „Wir benötigen dieses Gebäude insbesondere für die Lagerung von Heu und Schmelzkäse“, erklärt Tom Müller.

Innerhalb von vier Jahren fand das Modell sein Publikum. Rund 500 Kunden kommen regelmäßig, um einen Korb Gemüse auf dem Gut abzuholen oder im Selbstbedienungsladen einzukaufen.

Um zu verhindern, dass dieses Angebot bis 2026 verschwindet, wird am Freitag eine Petition – derzeit mit rund 8000 Unterschriften – beim Präsidium der EPFL eingereicht.

>> Hören Sie sich noch einmal das Interview mit Baptiste Calliari, einem der Landwirte, die die Ferme des Bassenges betreiben, in der Forum-Show 2020 an:

Ideenforum: UNIL und EPFL vertrauen ihre Agrarflächen jungen Menschen an / Forum / 6 Min. / 9. März 2020

Yoan Rithner

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