Irans Angriff auf Israel – So schlagkräftig ist Irans Raketenprogramm – News

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Am Wochenende hat Iran Israel direkt angegriffen. Die Rede ist von rund 300 Drohnen und Raketen, die Teheran losgeschickt hat. Welche Taktik dahinter steckt, und wie teuer der Angriff für den Iran-Krieg ist, schätzt Militärexperte Fabian Hinz.

Fabian Hinz

Militärexperte


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Fabian Hinz wurde vom britischen Hersteller „IISS“ entworfen. Das Institut mit Sitz in London gilt weltweit als Autorität in Militär- und Sicherheitsfragen.

SRF News: Sind 300 Drohnen und Raketen alt oder neu?

Fabian Hinz: Das ist sehr viel. Diese Marshflugkörper, Drohnen und ballistische Raketen im Verbund eingesetzt. Hier sehen wir es, die Entstehung der israelischen Luft- und Raketenabwehr zu überwältigen und Israels physischen Schaden innerhalb anzurichten.

Was waren die jeweiligen Stärken und Schwächen der ballistischen Raketen und Drohnen?

Ballistische Raketen fliegen sehr schnell und mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit. Sie brauchen nur einige Minuten, um vom Iran aus Israel zu erreichen. Das macht es schwierig, sie abzufangen. Marschflugkörper fliegen separat. Es kann auch geändert werden, aber es hat mit dem Radar auf dem Radar zu tun. Wenn Sie die Temperatur des Fluges kennen, ändern Sie Ihren Kurs. Auch das erschwert das Abfangen.

Insgesamt war es ein ordentlich teurer Angriff.

Selbstmorddrohnen funktionieren ähnlich wie Cruise-Missiles. Sind deutlich langsamer. Gleichzeitig sind sie so günstig, dass man davon sehr große Mengen einsetzen kann.

Warum die Kombination aus beidem?

Der Zusammenschluss ist das Ergebnis des immer noch unter Druck stehenden israelischen Verteidigungssystems. Zuletzt sollten gleichzeitig über 100 Drohnen und ballistische Raketen und Dutzende Cruise-Missiles die Kapazität, Ziele zu verfolgen und abzufangen, an ihre Grenze gebracht werden.

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Legende:

Im Bild startet das israelische Luftverteidigungssystem „Iron Dome“, um vom Iran abgefeuerte Raketen abzufangen.

Keystone/AP Photo/Tomer Neuberg (14.04.2024)

Was ist mit Angriff Iran?

Die Iraner haben mal gesagt, eine Rakete, die Israel erreichen kann, kostet ungefähr 400.000 Dollar. Dies ist im internationalen Vergleich sehr günstig. Die Drohnen dürften in der Produktion um die 50.000 Dollar kosten. Insgesamt war es ein orderntlich teurerer Angriff.

Wenn das ein symbolischer Angriff war, wie würde dann der echte Angriff aussehen?

Der Angriff hat nur wenig Schaden angerichtet. Teheran sagt, man habe sich bewusst zurückgehalten. Ist es glaubhaft?

Das ist nicht glaubhaft. Wenn das ein symbolischer Angriff war, wie würde dann der echte Angriff aussehen? Der Iran hat ein relativ großes Arsenal. Der amerikanische Markt umfasst über 3000 ballistische Raketen. Doch 100 dieser auf einmal zu starten, ist logistisch und technisch sehr aufwendig und personalintensiv.

Gibt es andere Möglichkeiten? Zum Beispiel des Einsatzes schwerer Waffen?

Die Iraner haben ihre besten Raketen und Drohnen eingesetzt. Bessere Systeme gegen die israelische Raketenabwehr befinden sich größtenteils noch in der Entwicklung. Der Iran könnte mittels Hisbollah noch weiter eskalieren. Die Hisbollah hat gegenüber dem Iran geografische Vorteile. Man könnte vom Libanon günstiger und mehr Kurzstreckenraketen verwenden. Wenn jedoch die Israelis in Gefahr wären, wäre die Hisbollah-Armee, wenn möglich, wütend, aber wenn sie es täte, wäre Gaza fertig. Aus diesem Grund ist man auf iranischer Seite wahrscheinlich eher widerwillig, die Hisbollah in diesem Szenario einzusetzen.

Sind Atomwaffen eine Option?

Der Iran hat sein ziviles Atomprogramm weitergeführt, in dem immer höhere Anreicherungslevel erreicht werden. Westliche Geheimdienste sagen, dass der Iran noch keine Entscheidung getroffen hat, die Atombombe zu bauen. Die Tatsache, dass Irans Abschreckungsfähigkeit durch den Angriff am Wochenende vielleicht sogar geschwächt wurde, könnte die Kalkulation beeinflussen.

Die Geschichte von Christina Scheidegger.

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