„Sitzen nicht immer im ‚driving seat‘“

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Stand: 07.11.2024, 04:58 Uhr

Von: Christoph Michel

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Omar Marmoush ist dabei, neue Bestmarken bei Eintracht Frankfurt zu setzen. Doch wie lange ist der Verein in der Lage, den umworbenen Stürmer zu halten?

Frankfurt – Omar Marmoush, der aktuell in Topform ist, könnte bei Eintracht Frankfurt einige Rekorde brechen. Nachdem er mit seinem zehnten Tor im neunten Bundesligaspiel die Vereinslegende Anthony Yeboah übertrumpft hat, könnte er nun auch André Silva ins Visier nehmen, der in der Saison 2020/21 28 Tore erzielte und damit Bernd Hölzenbein vom Thron stieß. Es scheint, als ob Marmoush alles erreichen könnte. Laut Informationen von fussball.news gibt es derzeit kaum Anzeichen dafür, dass er die Hessen im Winter verlassen wird. Die Frankfurter wollen ihre sportlichen Ambitionen nicht aufs Spiel setzen und der Spieler selbst fühlt sich in der Stadt und im Team sehr wohl.

Eintracht kennt sich mit „Hype“ um ihre Stürmer aus

Die Eintracht ist es gewohnt, dass ihre Stürmer im Rampenlicht stehen. Intern wird der Hype um den 25-jährigen Marmoush gelassen gesehen. Die Frankfurter haben sich daran gewöhnt, dass ihre Stürmer begehrt sind. Ob es sich um die „Büffelherde“, Silva oder den 95-Millionen-Euro-Abgang Randal Kolo Muani handelt: Top-Torjäger wechseln sich regelmäßig ab. Der Verein freut sich über die Begeisterung und ist sich der hohen Qualität von Marmoush und seinem Partner Hugo Ekitiké bewusst.

Nicht zu stoppen: Eintrachts Ausnahmekönner Omar Marmoush: © AFP

Die Frage ist jedoch, wie lange die Eintracht tatsächlich Abwerbeversuche abwehren kann? Im vergangenen Sommer blieb der Verein standhaft, obwohl das 24-Millionen-Euro-Angebot von Nottingham Forest wirtschaftlich attraktiv war. Wenn Marmoush auf einen Wechsel bestanden hätte, wäre der Transfer wahrscheinlich nicht am Geld gescheitert. Die Umstände waren jedoch so, dass der Nationalspieler bleiben konnte. Der Verkauf von Willian Pacho für 40 Millionen Euro war ausreichend.

Neuer Finanzvorstand gibt zu: „Sitzen nicht immer im ‚driving seat‘“

Julien Zamberk wurde am Montagnachmittag als neuer Finanzvorstand der Eintracht vorgestellt. Er erklärte: „Wir wollen uns wirtschaftlich so aufstellen, dass für einen Spieler zum für uns strategisch optimalen Zeitpunkt kaufen oder verkaufen. Wir sitzen aber nicht immer im „driving seat“. Manchmal gibt es Situationen, in denen wir nicht verkaufen wollen, der Markt aber nichts anderes hergibt.“

Wenn Top-Teams wie PSG, Real Madrid, FC Bayern München oder FC Liverpool anklopfen und eine astronomische Summe bieten, wird die Eintracht auch in Zukunft kaum ablehnen können. Ein solches Szenario erlebten die Frankfurter am 1. September 2023, als PSG trotz geschlossenem Transfermarkt in Deutschland ein Mega-Angebot für Kolo Muani abgab.

Ein Fall Kolo Muani soll sich nicht wiederholen

Sportvorstand Markus Krösche möchte ein solches Szenario in Zukunft vermeiden, doch es ist nicht auszuschließen, dass es erneut passieren könnte. Das bewährte Geschäftsmodell, Spieler gehen zu lassen, wenn sie sich schneller als der Verein entwickeln und das Angebot stimmt, wird auch durch den Wechsel im Finanzvorstand nicht geändert. Dennoch hat sich der Verein in den letzten Jahren wirtschaftlich, sportlich und in Bezug auf Gehälter (über 140 Millionen Euro 2023/24) so rasant entwickelt, dass die Spieler nicht mehr jedes Angebot sofort annehmen wollen. Wie lange das bei Superstar Marmoush der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Die Herausforderungen jedenfalls bleiben groß für die Hessen.

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