1.300 km TEST des Kompakt-SUV

1.300 km TEST des Kompakt-SUV
1.300 km TEST des Kompakt-SUV
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Er hat ein gutes Gesicht, einen schönen Namen und sieht ziemlich gut aus. Und außerdem ist es angenehm und komfortabel. Doch was ist der elektrische Jeep Avenger auf langen Fahrten abseits des Alltags wert? Auf geht’s zu unserem 1.300-km-Test, zwischen Stadtrouten und Autobahnfahrten.

Kann der elektrische Jeep Avenger wirklich auf der Autobahn bestehen? Nun, Sie haben es anhand des Titels erraten, aber das scheint nicht wirklich der Fall zu sein. Nach dem Supertest unseres lieben Soufyane fuhren wir erneut mit dem Crossover, unter anderem für eine Hin- und Rückfahrt von Paris nach Lyon. Ein Rückblick auf Komfort, Leistung und Verbrauch des elektrischen Avenger im Alltag und nach über 1.300 km.

Der Jeep Avenger optisch: Jeep über allem!

Bevor wir über Zahlen sprechen, und für diejenigen, die es nicht genauer wissen, ein kurzer Rundgang durch den Eigentümer. Der 2023 auf den Markt gebrachte Jeep Avenger ist ein sehr moderner Kompakt-SUV. Und vor allem alles mehr Jeep! Wir finden also ein ziemlich kubisches Format und eine gewisse Vertikalität von Ende zu Ende. Er wird in verschiedenen Motorisierungen (Benzin, Hybrid, Elektro) angeboten und behält eine sehr thermische Silhouette bei.

Keine superkurzen Überhänge und keine verdichtete Mündung: Es sieht wirklich aus wie ein kleiner 4×4. Die wenigen charakteristischen Details der Marke sind vorhanden. Große Schriftzüge vorn und hinten, „Avenger“-Schriftzüge an den Seiten, Siebensteg-Kühlergrill … Nicht zu vergessen die Radhäuser Quadrat und andere Rohplastikelemente für den „Urban Adventurer“-Effekt. Das und die zurückgesetzten LED-Leuchten sorgen für mehr Schutz.

Farblich haben wir uns für „Lake“-Blau / Volcano-Dach entschieden. Schließlich ist es eine Abwechslung zum üblichen „Sun“-Launch-Gelb, das wir oft sehen. Äußerlich sind Konstruktion, Montage und Verarbeitung einwandfrei. Der elektrische Jeep Avenger unterscheidet sich von seinen Thermal- und Hybrid-Zwillingen durch sein kleines „e“-Emblem am Heck und natürlich durch das Fehlen eines Auspuffauslasses. Seine kubische Silhouette wird von ebenso reizvollen wie kompakten Proportionen begleitet.

Seine Abmessungen: 4,08 m lang, 1,78 m breit und 1,53 m hoch. Der Radstand beträgt 2,56 m, die Bodenfreiheit beträgt 200 mm. Schließlich verfügt unsere elektrische Version über einen Kofferraum mit 355 l, etwas weniger als die 380 l der thermischen Version. Unser Testmodell im hohen Summit-Finish steht schließlich auf 18-Zoll-Leichtmetallfelgen.

An Bord: ein komfortabler Alltags-Crossover

Der elektrische Jeep Avenger empfängt uns daher an Bord eines typischen Jeep-Interieurs. Konkret: Überall liegt rohes Plastik, ein paar kleine Quietschgeräusche muss man zugeben. Aber auch ein urbaner und ausgestatteter Ansatz, wie es der Trend vorschreibt. Ambientebeleuchtung, digitale Instrumententafel und zentraler Bildschirm von jeweils 10,25 Zoll, elektrisches Schiebedach, Sitzheizung. Alles ist da.

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Vorne profitieren wir von einer sehr bequemen Fahrerposition und Beifahrersitz, mit gutem Seitenhalt und einem weichen Sitz. Auch die Fondpassagiere kommen nicht zu kurz und werden gleichermaßen komfortabel empfangen. Der Mittelsitz ist kaum weniger bequem, nicht so rund und hart! Die Beinfreiheit ist trotz meiner 1,80 m großen Fahrposition, meiner körperlich gesunden schwangeren Frau, sehr in Ordnung. Das Gleiche gilt für die Kopffreiheit, die dank des kubischen Formats der Frequenzweiche von Anfang bis Ende großzügig ist.

Für das tägliche Fahren alleine oder mit anderen ist es sehr gut. Für Reisen mit bis zu 4 Personen ist es auch sehr gut geeignet. Am Steuer schätzen wir die kabellose Apple CarPlay- und Android Auto-Konnektivität sowie das Induktionsladen. Ebenso für die USB-A- und USB-C-Anschlüsse. Von der Boxensteuerung per Tasten sind wir hingegen weniger begeistert, aber das ist eine rein persönliche Meinung.

Die physikalische Klimatisierung, die hochwertige Anzeige der Rückfahrkamera und die Laufruhe des Drive Assist (aktive Geschwindigkeitsregelung + Spurhaltung) tragen zum Fahrkomfort des elektrischen Jeep Avenger bei. Auf der Straße ist die Dämpfung hinten etwas straffer als vorne, aber nichts Unangenehmes. Dank der Goodyear EfficientGrip Performance 2 Reifen in 215/55! Formatbedingt muss man allerdings mit dem Windwiderstand und damit dem Luftgeräusch ab 90 km/h rechnen.

Leistung: Urban par excellence

Es überrascht nicht, dass das Lieblingsgelände des elektrischen Jeep Avenger die Stadt ist. Leicht zu transportieren, sehr wendig im Stadtverkehr, perfekt. Basierend auf der e-CMP-Plattform des Stellantis-Konzerns setzt das Kompakt-SUV auf einen Elektromotor mit 115 kW (156 PS) und 260 Nm Drehmoment. Kein Tritt in den Hintern beim Bewegen der 1.595 kg schweren Frequenzweiche. Im Normal- und Sportmodus bleibt die Leistung jedoch im Alltag angenehm.

Der Eco-Modus ist viel klüger – zu klüger – insbesondere beim Starten. Der Normalmodus bietet daher einen guten Kompromiss. In unserem Fall haben wir den Tempomaten quasi über mehrere hundert Kilometer bei 130 km/h blockiert. Lediglich die Überhol- und Einfahrvorgänge verrieten die mangelnde Kontrolle des Avenger. Bei längeren Fahrten bleibt dies jedoch ein Detail. Naturgemäß ist der Eco in der Stadt am trägesten.

Zur Erinnerung: Der elektrische Jeep Avenger beschleunigt in 9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Einige kurze Abschnitte mit Höchstgeschwindigkeit geben uns Sicherheit über das Verhalten und die Stabilität des Fahrzeugs. Fahrwerk, Lenkung und Fahrwerk bleiben daher auch bei 130 km/h vollkommen gesund und beruhigend. Dieselbe Beobachtung auf der Bremsseite, mit progressiven und präzisen Stopps, also immer komfortabel.

Aber wenn es dann auch auf der Überholspur so komfortabel ist, was ist dann falsch? Wie unser Supertest gezeigt hat, ist es die Kombination aus Verbrauch und Ladegeschwindigkeit, die die Straßentauglichkeit dieses Avenger einschränkt. Dies belegen unsere Erfahrungen auf einer Rundreise unter realen Bedingungen.

Straßenverbrauch: ein gieriger Crossover

Unter der Unterseite des elektrischen Jeep Avenger verbirgt sich eine 54-kWh-Batterie, davon sind 48,1 kWh nutzbar. Oder das gleiche Netzteil wie beim Peugeot e-2008 und damit das gleiche, auf 100 kW begrenzte Schnellladen. Es ist daher keine große Überraschung, dass wir in der Stadt sehr vielversprechende Verbrauchswerte vorfinden, auf der Autobahn hingegen schwierig. Sehen wir uns den Verbrauch des Elektro-Crossovers auf 1.300 km zwischen Paris und Lyon an. Die Geschwindigkeit auf der Autobahn wurde mit Hilfe des Reglers bei 130 km/h auf dem Tacho erfasst.

Autonomieabt. Zurückgelegte Strecke Vitesse Verbrauch Autonomie hinten
300 km 42 km 50-90 km/h 14,7 kWh/100 km 242 km
418 km 148 km 90-130 km/h 20,0 kWh/100 km 130 km
374 km 102 km 130 km/h 24,5 kWh/100 km 152 km
328 km 100 km 110 km/h 18,4 kWh/100 km 166 km
160 km 110-130 km/h 21,3 kWh/100 km
155 km 120 km/h 21,3 kWh/100 km
302 km 171 km 130 km/h 25,7 kWh/100 km 68 km
238 km 48 km 50-90 km/h 14,3 kWh/100 km 176 km

Ladeleistung: 100 kW… aber nicht immer!

Elektrischer Jeep Avenger mit 130 und Autonomie passen daher nicht gut zusammen. Bei dieser Geschwindigkeit verbraucht jeder echte Kilometer mehr als 2 der angegebenen Reichweite. Fahren mit 110 Grad begrenzt den Schaden, aber auch nicht radikal. Es überrascht nicht, dass es mehr Ladestopps als erwartet gibt: dreimal auf einer Strecke Paris-Lyon (500 km) und in der Gegenrichtung! Dies ist auf ziemlich zufällige Geschwindigkeiten zurückzuführen.

Unterhalb von 20 % Batterie haben wir für einige Minuten Anspruch auf 104 kW, bevor wir von 35 % auf 85 kW abfallen. Das Problem sind einige schnelle Terminals mit kapriziösen 28 kW, die jedoch sehr spät in der Nacht leer sind und für einen Avenger bei weniger als 30 % liegen. Ergebnis: zwei wirkungslose Abschaltungen, bevor um 4:30 Uhr wieder eine Verbindung zu Total Energie hergestellt wurde. Wenn die Terminals effizient sind, läuft alles gut, hier sind einige Ladezeiten (Ionity, e-Vadea, Carrefour).

Ladezeit Batterie Geladene Menge Kosten
49 Minuten 54-100 % 26,27 kWh 19,10 €
40 Minuten 42-93 % 29,83 kWh 20,46 €
35 Minuten -> 83 % 37,73 kWh 22,26 €
25 Minuten -> 51 % 22,24 kWh 13,34 €
41 Minuten 34-79 % 25,55 kWh 16,30 €
29 Minuten -> 78 % 36,03 kWh 15,71 €
40 Minuten -> 92 € 32,08 kWh 17,64 €

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Zusammenfassend stimme ich daher mit meinem Kollegen in der Beurteilung dieses Jeep Avenger unter Wochenend-/Ferienbedingungen überein. Allerdings etwas pessimistischer. Denn statt der für unsere 500 km langen Reise geplanten 4h40 haben wir uns 6h20 Zeit genommen. Gegen die 5h45 des Supertests also! Zweifellos zeichnet sich der Elektro-Crossover eher durch seine Stadttauglichkeit als durch seine Straßentauglichkeit aus. Sicherlich ist es nicht dafür geeignet, regelmäßig auf der Autobahn zu fahren. Tatsache ist jedoch, dass ab 38.000 Euro in der Ausführung Longitude etwas mehr Vielseitigkeit wünschenswert gewesen wäre.

Unser überausgestattetes Summit-Modell für 47.000 Euro, gehobener, bringt leider keine Leistungssteigerung. Der Jeep Avenger eignet sich perfekt für die Stadt und die Departementsstraßen und gelegentlich auch für die Nationalstraßen. Abseits der Autobahn ist er besser unterwegs. Und du, was denkst du?


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