Die Behörden des Kantons Freiburg haben erstmals eine Bestandsaufnahme der Süchte im Gefängnis erstellt. Eine Studie zeigt, dass im Gefängnis Bellechasse 13 % der Gefangenen Drogen konsumieren.
Trotz strenger Überwachung zirkulieren Drogen in den Zellen der Freiburger Justizvollzugsanstalt. Zwischen 2019 und 2022 ergaben Urintests, dass 167 Insassen Drogen konsumiert hatten, was 13 % der Gefängnisinsassen entspricht. Cannabis ist mit Abstand die am häufigsten konsumierte Droge.
Diese Ergebnisse überraschen Roger Crottaz, stellvertretender Direktor des Gefängnisses Bellechasse, nicht. Am Montag um 12:30 Uhr im RTS erklärt er, dass alle Gefängnisse mit diesem Problem konfrontiert seien. Er betont, dass eine Justizvollzugsanstalt kein hermetisch abgeschlossener Ort sei.
„Das bedeutet, dass die Inhaftierten Kontakt zu ihren Familien oder Freunden haben, was eine Verpflichtung des Strafgesetzbuchs und unserer Vorschriften ist.“ Obwohl wir Durchsuchungen durchführen, verstecken diese Leute die Drogen, manchmal in privaten Bereichen, was unsere Arbeit, sie zu finden, sehr schwierig macht“, betont er.
Die Tricks der Besucher
Manche Besucher der Justizvollzugsanstalt Bellechasse bringen daher nicht nur Trost für die Insassen.
Beispielsweise versuchte eine Mutter, mithilfe ihres Babys eine SIM-Karte einzulegen. „Wir haben eine Kommunikation abgefangen, in der sie sagte, dass sie ihr Baby dazu bringen würde, die Karte zu schlucken, und dass sie ihr wenige Minuten vor der Ankunft im Gefängnis ein Abführmittel geben würde, damit es wieder Windeln tragen würde“, sagt Roger Crottaz.
Die Studie des Kantons Freiburg unterstreicht die Notwendigkeit, die Überwachung und Suchtprävention im Gefängnis zu verstärken.
Radiothema: Mehdi Piccand
Adaptionswebsite: Miroslav Mares
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