Eine neue Angewohnheit für Hörer lokaler öffentlich-rechtlicher Radiosender: Das Netzwerk von 44 Radio France-Antennen, France Bleu, ändert am Montag um 5 Uhr morgens seinen Namen und heißt nun Ici. Dieser Wechsel zu einem neuen Namen erfolgt im Rahmen einer vor langer Zeit eingeleiteten Fusion mit France 3. Beim öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ist das „Ici“-Logo bereits seit dem 5. November in regionalen Sendungen auf dem Bildschirm zu sehen.
„Alle lokalen Radiosender von Radio France werden umbenannt“, betonte die Leiterin des Senders, Céline Pigalle. Anstelle von France Bleu Alsace, France Bleu Breizh Izel oder France Bleu Pays de Savoie sprechen wir nun also von Ici Alsace, Ici Breizh Izel und Ici Pays de Savoie. „Das Tolle für die Öffentlichkeit ist, dass es alles verändert und nichts“, kommentierte Céline Pigalle.
Ein Etikett und Spannungen bei Radio France
Ihr zufolge „werden die Zuhörer weiterhin ihre Gastgeber, ihre Journalisten, ihre Spiele, ihre Treffen hören“. Diese „neue Identität“ bedeutet aber auch „neuen Schwung“ für das Netzwerk. Dabei werde man sich auf „lokale Nachrichten, Musik und gute Laune“ konzentrieren, erläuterte Céline Pigalle Ende November während einer Pressekonferenz in Paris, mit Schwerpunkt auf „Nähe“ und „Service“.
Diese Namensänderung ist darauf zurückzuführen, dass France Bleu nach den neuesten Zahlen von Médiamétrie, die Mitte November veröffentlicht wurden, mit 2,59 Millionen täglichen Zuhörern (+87.000 in einem Jahr) einen Zuwachs an Zuschauerzahlen verzeichnet. Die Präsidentin von France Télévisions, Delphine Ernotte Cunci, und ihre Amtskollegin bei Radio France, Sibyle Veil, kündigten im Oktober 2023 die mögliche Vereinigung von France 3 und France Bleu unter der Marke Ici an, um die durch die Morgensendungen veranschaulichte Zusammenarbeit der Kommunen zu stärken im Jahr 2019 eingeführt.
Doch die Einführung des Ici-Labels stieß sowohl bei Radio France als auch bei France Télévisions auf gewerkschaftlichen Widerstand, da die Gegner darin den Beginn einer reinen Fusion sahen. Zumal es zu einer Zeit kommt, in der eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ansteht. Auf Drängen der Kulturministerin Rachida Dati wurde das Projekt einer gemeinsamen Beteiligung und anschließenden Fusion öffentlicher audiovisueller Unternehmen durch die Auflösung der Nationalversammlung in diesem Sommer ausgesetzt.