Emmanuel Macron setzt seine Strategie der Dramatisierung der Wahlthemen fort

Emmanuel Macron setzt seine Strategie der Dramatisierung der Wahlthemen fort
Emmanuel Macron setzt seine Strategie der Dramatisierung der Wahlthemen fort
-

Arthur De Laborde // Foto: Xose Bouzas / Hans Lucas / Hans Lucas via AFP
09:04, 25. Juni 2024

Weniger als eine Woche vor der ersten Runde der Parlamentswahlen verstärkt Emmanuel Macron seine Kontakte zu Wählern. Nachdem sein Brief an die Franzosen in der Regionalpresse veröffentlicht wurde, sprach der Präsident erneut. In einem Interview befürchtet das Staatsoberhaupt einen Sieg der Extreme, der zu einem „Bürgerkrieg“ führen könnte.

Nach dem geschriebenen Wort ist es Zeit für das mündliche. Zwei Tage nach der Veröffentlichung eines an die Franzosen gerichteten Briefes meldet sich Emmanuel Macron erneut zu Wort, diesmal in einem Interview mit dem Podcast „Génération Do It Yourself“. Fünf Tage vor der ersten Runde der Parlamentswahlen bleibt das Staatsoberhaupt seiner Strategie treu, die Nationalversammlung und die Neue Volksfront ins Visier zu nehmen.

Die Antwort der extremen Rechten ist „Off-Topic“

Die Strategie ist klar: Dramatisierung der Wahlthemen. Auf die Frage nach den Reaktionen auf die Unsicherheit nimmt Emmanuel Macron zunächst die RN ins Visier. „Ich denke, dass die Reaktion der extremen Rechten irrelevant ist, weil sie Menschen oder eine Religion auf eine Herkunft verweist und deshalb spaltet und zum Bürgerkrieg drängt“, urteilt er.

Dem Linksbündnis wird aber auch vorgeworfen, den Bürgerkrieg voranzutreiben. „Sie setzt überhaupt nicht mehr auf den Rahmen des Säkularismus, das heißt einer Republik, die den Religionen gegenüber neutral und wohlwollend ist. Sie sperrt sie in einen Kommunitarismus ein, der ein wenig wahlorientiert ist“, sagte er versichert.

Vertrauen Sie den Franzosen

Während ein Großteil seines Lagers Diskretion fordert, ist der Staatschef weiterhin in den Wahlkampf involviert und schiebt die Verantwortung für ein mögliches Scheitern den Franzosen zu, denen er nach eigenen Angaben vertraut. „Es wird niemandes Schuld sein, am Abend der zweiten Runde liegt es in der Verantwortung der Franzosen. Und für mich ist es keine Wette, es ist ein Vertrauen“, erklärt das Staatsoberhaupt.

Es ist jedoch nicht sicher, ob diese Worte ausreichen, um die Wut vieler Wähler und auch der Abgeordneten seiner Mehrheit zu besänftigen, von denen viele ihre Sitze verlieren könnten.

-

PREV Kinshasa: Eine Woche nach dem Brand auf dem Matete-Markt rufen Verkäufer die Behörden um Hilfe
NEXT „Vom Sandplatz zum Mond“: Italienische Presse feiert Sünder