Séghira Egli erschüttert die Migros

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Derzeit ist beim Händler nichts mehr in Kraft. Nun ist es eine Personalangelegenheit, die beim orangefarbenen Riesen für Aufruhr sorgt. Erläuterungen.

Florence Vuichard / ch media

In der Migros-Zentrale wächst die Nervosität. Auf den Fluren, wenige Tage vor der außerordentlichen Delegiertenversammlung, die für diesen Samstag, den 15. Juni, geplant ist, Ein einziges Thema dominiert die Diskussionen: die Wahl des Präsidenten des Migros-Parlaments, dem formal „obersten“ Organ der Gruppe. Unter den vier Kandidaten, die sich um diese Position bewerben, ist einer in der Migros-Zentrale besonders bekannt und seine Rückkehr ist gefürchtet.

Wer ist sie?

Séghira Egli war Projektleiterin in der Marketingabteilung. Im Juli 2020 wurde sie zur Personalvertreterin in den Verwaltungsrat des Migros-Genossenschafts-Bundes (FCM) gewählt und sitzt damit neben den Mächtigen, darunter Migros-Präsidentin Ursula Nold, den zehn Regionalpräsidenten und dem ehemaligen Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen.

Séghira Egli wurde im Juli 2020 zur Personalvertreterin in den Verwaltungsrat des Migros-Genossenschafts-Bundes (FCM) gewählt.Bild: dr/imago/watson

Im Frühjahr 2023 wurde sie entlassen, wie das Online-Portal berichtet Auf dem Paradeplatz. Da sie Personalvertreterin war, verlor sie auch ihr Vorstandsmandat.

Die in Luzern lebende Franko-Schweizerin, die als stellvertretende Leiterin der Beschaffungsplattform Simap arbeitet, will nun ins Herz der Migros zurückkehren und mit denen zusammenarbeiten, die sie entlassen haben.

Weder Migros noch Séghira Egli wollten sich auf Nachfrage zu seinem Abgang oder seinen neuen Ambitionen äußern. Im Universum des orangefarbenen Riesen, Der Marketingspezialist hat jedenfalls Spuren hinterlassen.

Ängste bleiben

Einige beschreiben sie positiv als „sehr engagiert“, vielleicht ein wenig „unruhig“ und „mit einer starken Meinung“, während andere sie als „prätentiös“ charakterisieren, die sich überall einmischte und ihr Mandat im Vorstand dazu nutzte, sein Übliches zu vernachlässigen arbeiten. Sie befürchten nun, dass Séghira Egli, sollte sie tatsächlich zur Präsidentin der Delegiertenversammlung gewählt werden, ihr Amt, das von der Migros auf eine Auslastung von 20 bis 25 Prozent geschätzt wird, zu eifrig ausüben wird.

Das geht jedenfalls aus dem Anschreiben hervor, das sie an die 111 Delegierten geschickt hat CH-Medien Konnte beraten werden. Sie verspricht, nicht nur Ziele für die zweijährige „Legislaturperiode“ von 2024 bis 2026 festzulegen, sondern auch einen „intensiven Dialog“ mit den Delegierten zu etablieren. Konkret möchte sie sich mit jedem Mitglied „zweimal im Jahr treffen“. Es sei unmöglich, „das oberste Gremium der FCM zu begleiten, wenn man nicht alle Delegierten kennt!“

Und Egli verspricht als Präsidentin der Delegiertenversammlung eine „regelmäßige und inklusive Zusammenarbeit“ mit dem Verwaltungsrat der Migros, dem Gremium, dem sie angehörte. Sie präzisiert in dem betreffenden Brief:

„Dieser Punkt ist von zentraler Bedeutung, weil er es dem Migros-Parlament ermöglicht, einfacher und harmonischer zu arbeiten.“

Von große Chance gewählt sein

Die Situation vor der Wahl ist verwirrendAngesichts der vier Kandidaten insgesamt traut sich niemand, Vorhersagen zu treffen. Allerdings könnten sich die Chancen von Séghira Egli verbessern, da es möglich ist, dass Dominique Imhof, der einzige Mann, der um das Präsidentenamt kandidiert, nicht antreten darf. Der Rentner und Verwaltungsratsmitglied der Migros Wallis ist bereits 66 Jahre alt, was grundsätzlich gegen die Wahlordnung verstößt. Tatsächlich, so Letzterer, der Präsident der Delegiertenversammlung darf bei Amtsantritt das 66. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Die FCM-Satzung legt die Altersgrenze für ein Amt auf 70 Jahre fest. Und da die FCM-Satzung den betreffenden Wahlordnungen übergeordnet ist, muss die Delegiertenversammlung am Samstag zunächst mit einfacher Mehrheit darüber entscheiden, ob die Wahlordnung geändert werden soll und ob Imhof als Kandidatin zugelassen werden soll. Dies jedenfalls bekräftigen der Vizepräsident der Delegiertenversammlung und der Generalsekretär des FCM in einem gemeinsamen Brief an die Delegierten, u.a CH-Medien habe es auch zur Kenntnis genommen.

Ein Präsident verleugnet

Eigentlich wollte die derzeitige Präsidentin des Migros-Parlaments, Marianne Meyer, ein neues Mandat fortsetzen, doch die Delegierten überraschten alle, indem sie sich weigerten, sie an der ordentlichen Versammlung vom 23. März wiederzuwählen. Aus diesem Grund ist nun auch eine neue außerordentliche Delegiertenversammlung notwendig.

Trotz dieser Absage kandidiert Marianne Meyer erneut bei der Wahl, die am Samstagmorgen in der Migros-Zentrale in Zürich stattfinden wird. Vierte Kandidatin ist neben ihr, Séghira Egli und Dominique Imhof, Edith Spillmann, die wie Marianne Meyer bereits der Delegiertenversammlung angehört. Für die Wahl ist die absolute Mehrheit der anwesenden Delegierten erforderlich, wobei mindestens zwei Drittel aller Delegierten anwesend sein müssen, um ein Quorum zu erreichen.

Erreicht keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit, findet ein zweiter und dann ein dritter Wahlgang statt. Dann scheidet in jeder Runde die Person mit den wenigsten Stimmen aus.

Das höchste Organ

Die Delegiertenversammlung tagt in der Regel zweimal im Jahr und besteht aus 111 Mitgliedern. Davon werden 100 Sitze nach einer vorher festgelegten Verteilung durch die regionalen Genossenschaften vergeben, wobei große Mitgliedsgenossenschaften je nach Mitgliederzahl Anspruch auf mehr Sitze haben als kleine.

Ursula Nold.Schlussstein

In der internen Wahrnehmung der Migros ist dieses „Parlament“ der Genossenschaftsmitglieder das oberste Organ. Allerdings wird die Tagesordnung ebenso wie die geplante umfassende Umstrukturierung des Unternehmens in der Zentrale festgelegt. Allerdings kann der Vorsitz in der Delegiertenversammlung beruflich förderlich sein, wie Ursula Nold gezeigt hat. Der derzeitige mächtige Migros-Präsident leitete jahrelang die Delegiertenversammlung, bevor er 2019 zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt wurde.

Übersetzt und angepasst von Noëline Flippe

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