Pathologische Untersuchung der hochpathogenen Vogelgrippe H5N8 bei in Gefangenschaft gehaltenen Houbara-Trappen (Chlamydotis undulata) in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Jahr 2020.
Eine aktuelle Veröffentlichung im Scientist Report von Forschern der National Veterinary School of Toulouse (UMR IHAP – ENVT/INRAE) enthüllt neue Daten zur Pathophysiologie der hochpathogenen Vogelgrippe bei Afrikanischen Houbara-Trappen, einer vom Aussterben bedrohten Art.
Ende 2020 wurde ein Ausbruch der hochpathogenen Vogelgrippe H5N8 bei in Gefangenschaft gehaltenen Afrikanischen Houbaratrappen (Chlamydotis undulata) in den Vereinigten Arabischen Emiraten registriert. Um die Pathobiologie dieser Virusinfektion bei der Houbara-Trappe, einer bedrohten Vogelart, besser zu verstehen, wurde eine vollständige pathologische Charakterisierung an sechs ausgewählten Vögeln durchgeführt.
Bei der Autopsie waren Bauchspeicheldrüse, Milz und Leber fleckig und/oder hämorrhagisch, und in den Luftsäcken und im Darm waren fibrinöse Ablagerungen vorhanden. Die histopathologische Untersuchung zeigte nekrotisierende Läsionen der Bauchspeicheldrüse, der Milz und der Leber, begleitet von Vaskulitis und fibrinöser Peritonitis. Immunhistochemie und RNAscope, eine In-situ-Hybridisierungsmethode, ermöglichten den Nachweis viraler Antigene und RNA in Läsionsherden, in Parenchym-, Stroma- und Endothelzellen betroffener Organe sowie im Plexus myentericus. Eine molekulare Analyse an formalinfixierten und in Paraffin eingebetteten Gewebeblöcken ermöglichte den Nachweis des hochpathogenen Vogelgrippevirus H5N8 und bestätigte dessen Beteiligung an den beobachteten Läsionen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hochpathogene Vogelgrippe H5N8 bei afrikanischen Houbara-Trappen hyperakute/akute Formen mit ausgeprägtem Pantropismus, Endotheliotropismus und Neurotropismus verursacht. Unsere Ergebnisse unterstützen auch die Verwendung von formalinfixierten, in Paraffin eingebetteten Geweben für molekulare Studien von schlecht charakterisierten Krankheitserregern bei exotischen und gefährdeten Arten, wenn die Probenverfügbarkeit begrenzt ist.
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